Was fehlt, sei die große Erzählung. Deshalb stelle die Rio+20-Konferenz im Juni dieses Jahres eine große Herausforderung für die globale Zivilgesellschaft dar. Dies ist eines der Ergebnisse der Diskussion des EED mit seinen Partnern in einem gemeinsamen Vorbereitungsworkshop für das thematische Weltsozialforum in Porto Alegre, das in wenigen Stunden eröffnet werden wird.
Die Diskussion spiegelte wieder, dass sich die Zivilgesellschaft zur Zeit noch sehr schwer damit tut, dem neoliberalen Projekt, wie es sich auch in der Green-Economy-Debatte widerspiegelt, etwas Gemeinsames entgegenzusetzen. Eine große Koalition für Veränderung sei derzeit nicht in Sicht.
Zwar gebe es eine Reihe von Koalition der globalen Zivilgesellschaft, etwa gegen Freihandel und für Klimagerechtigkeit, jedoch verharrten diese in ihren thematischen und politischen Bezügen. Die große Erzählung, also ein umfassendes Bild gesellschaftlicher Alternativen zu zeichnen, das gelinge der Zivilgesellschaft nicht.
Damit drohe die Zivilgesellschaft die Debatte um Rio+20 der Wirtschaft und den mit ihr verbundenen politischen Akteuren zu überlassen. Die Konsequenz könne darin bestehen, dass der Wind der politischen und gesellschaftlichen Debatten der kommenden Jahre der Zivilgesellschaft ins Gesicht zu wehen drohe. Deshalb sei das thematische Sozialforum ein wichtiger Ort, um die zivilgesellschaftliche Diskussionen über gesellschaftliche Alternativen und Gegenentwürfe voranzubringen.