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Eine neue Krise verursacht durch eine Infektionskrankheit – das Zika Virus

Von Mareike Haase am

Im Januar 2016 hat die Weltgesundheitsorganisation Westafrika als Ebola frei erklärt. Das Ebola Virus scheint erst einmal besiegt, wobei heute noch nicht abzusehen ist, welche langfristigen gesundheitlichen Schäden und Folgeschäden das Virus verantwortet. Nun deutet sich eine neue, globale Gesundheitskrise an, verursacht durch das Zika Virus. Die WHO hat den weltweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen - und diesmal schneller reagiert als beim Ebola-Ausbruch.

Zika ist ein Virus, das erstmals in den 1940er Jahren bei Affen in Uganda festgestellt wurde – also kein ganz neues Phänomen. Bisher erschienen Infektionen mit dem Virus relativ mild, Betroffene leiden an leichtem Fieber, Hautausschlag sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Viele Infizierte entwickeln sogar gar keine erkennbaren Symptome.

Seit Ende 2015 gibt es jedoch eine enorme Ausweitung von Infektionsfällen, vor allem in Brasilien und inzwischen in großen Teilen Lateinamerikas. In Brasilien alleine könnten mittlerweile 1.5 Millionen Menschen infiziert sein. Es wird vermutet, dass  Frauen, die in der Schwangerschaft von Zika betroffen sind, Babys mit zu kleinen Köpfen auf die Welt bringen. In Lateinamerika sind schon fast 5000 Babys mit dieser  Mikrozephalie auf die Welt gekommen. Die Mikrozephalie geht meist einher mit einer geistigen Behinderung und / oder neurologischen Schäden. Untersuchungen ergaben, dass es einen Zusammenhang zwischen den Schädelfehlbildungen der Babys und der Infektion mit dem Zika Virus gibt – wobei dies bisher noch nicht eindeutig nachgewiesen ist. Es kann auch sein, dass eine Kombination aus verschiedenen Faktoren, darunter der Zika Virus, sowie die Einnahme eines Medikamentes oder bestimmte Vorerkrankungen der Patientinnen zur Mikrozephalie führen.

Bisher ging man davon aus, dass das Zika Virus allein durch die Gelbfiebermücke übertragen würde und somit in den Gebieten dieser, nämlich in tropischen Gebieten aufkäme. Dadurch wäre das Aufkommen von Infektionen in anderen Regionen der Welt sehr unwahrscheinlich. Am 1. Februar 2016 jedoch, meldete die Gesundheitsbehörde in Texas/ USA, dass das Virus dort durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen worden sei. Dadurch erhält diese Gesundheitskrise noch einmal eine ganz neue Dimension.

So oder so, es sind viele Tausende Familien und Kinder, die von dieser schrecklichen Krankheit betroffen sind und nun mit den lebenslangen Folgen davon zurecht kommen müssen. Häufig sind es ohnehin benachteiligte Menschen, die aus ärmeren Verhältnissen kommen, die eine größere Gefahr laufen, angesteckt zu werden. Denn die Gelbfiebermücke lebt vor allem in feuchter Umgebung, sie braucht Wasser für die Mückenlarven und siedelt sich in stehenden Gewässern an – die Lebensumstände vieler Menschen in Armut, ohne fließendes Wasser und vernünftige Abwasser- und Kanalisationsstruktur, sind die perfekten Brutstätten für die Gelbfiebermücken.

Zusätzlich werden die lokalen Gesundheitssysteme und wenn vorhanden Sozialen Sicherungssysteme vor enorme Herausforderungen gestellt, wenn sie die Betroffenen ein Leben lang angemessen versorgen möchten. Schließlich kommt die große Angst hinzu, die in der gesamten Gesellschaft herrscht und schon zu einer Welle von Abtreibungen führte – auch ohne Gewissheit ob es überhaupt zu einer Fehlbildung des Babys kommen würde.

Vor diesem Hintergrund ist es richtig, dass die WHO den weltweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen hat und dieses mal sehr viel schneller als bei Ebola reagierte. Als das Ebola Virus in Westafrika wütete, stand die WHO unter enormer Kritik die Krise viel zu spät erkannt und notwendige Maßnahme verschleppt zu haben. Entscheidend ist nun aber nicht die bloße Rhetorik sondern es muss schnellstmöglich gehandelt werden. Vor allem sollten dringlich die tatsächlichen Ursachen der Erkrankungen ermittelt und ein Impfstoff entwickelt werden.

Natürlich gilt dies nicht nur für Zika oder Ebola, es gibt eine Vielzahl an Krankheiten, die schon viel zu lange von der Internationalen Gemeinschaft und dem Bemühen um Heilung vernachlässigt wurden. Meistens treten diese Krankheiten in armen Ländern auf, denn das Interesse von Pharmakonzernen an Forschung und Entwicklung von Diagnostika, Impfstoffen und Medikamenten ist gering, wenn die Kaufkraft nicht gegeben ist. Das Engagement gegen vernachlässigte und armutsassoziierte Krankheiten muss endlich steigen um den gesundheitlichen Bedürfnissen von Milliarden Menschen in ärmeren Ländern gerecht zu werden. Darüber hinaus müssen Gesundheitssysteme gestärkt werden, so dass sie bei weiteren Krisen besser und schneller reagieren und den Menschen den Zugang zu Gesundheitsversorgung gewährleisten können.

 

 

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