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Hoffnung für Flüchtlinge

Von Jasmin Bergemann am

Worauf können sie denn noch hoffen?

Sie hausen auf engstem Raum in Baracken, die weder gegen Hitze noch vor Kälte schützen. An Strom und Wasser ist gar nicht zu denken. Und dann haben sie schon Glück, viele andere haben nicht mal ein Dach über dem Kopf. Sie haben nicht genügend Nahrungsmittel und leben in permanenter Angst vor der Polizei.

Nach einer kräftezehrenden und gefahrvollen Flucht aus ihren Heimatländern südlich der Sahara, die sie wegen wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit, Gewalt und Krieg verlassen haben, fristen sie jetzt ein menschenunwürdiges Dasein als Illegale in Marokko. Zurück in ihre Heimat können sie in den meisten Fällen nicht. Der Weg nach Europa ist verbarrikadiert. So wächst die Zahl derer, die längerfristig in dem nordafrikanischen Land um ihr Leben kämpfen stetig an.

Viele von ihnen wenden sich an die evangelische Kirche in Marokko (EEAM). Deren Gemeindeglieder sind zum größten Teil StudentInnen und MirgrantInnen aus Sub-Sahara Staaten. Seit 2001 setzt sich die Kirche für die Belange der Flüchtlinge ein. Allerdings sind die Kapazitätsgrenzen schnell erreicht, sodass nur ein Bruchteil der oftmals schwer Traumatisierten für wenige Tage mit dem lebensnotwendigsten versorgt werden kann.

Um diese prekäre Situation ein Stück weit zu begleiten, wurde 2010 ein Partnerschaftsvertrag zwischen der EEAM und dem Kirchenkreis Jülich der Evangelischen Kirche im Rheinland geschlossen. Dass dieses gemeinsame Engagement nötig und wichtig ist, zeigt auch die aktuelle europäischer Politik. Nicht nur die menschenrechtsverletzenden Abwehrmaßnahmen sondern auch die Ursachen von Flucht und Migration, resultieren aus dem Umgang der reichen Staaten mit ärmeren Ländern, um den Wohlstand der Festung Europa aufrecht zu erhalten.

Mit ihrem ersten gemeinsamen Projekt, das vom Partnerschaftsprojektefonds von Brot für die Welt-Evangelischer Entwicklungsdienst gefördert wurde, setzten die EEAM und der Kirchenkreis Jülich eine Idee der direkten Zielgruppe, den Flüchtlingen, um. Befragt nach dem, was für sie das schlimmste an ihrer Situation sei, verwiesen viele der Betroffenen auf die fehlenden Arbeitsmöglichkeiten. Davon ausgehend entwickelten die Partner ein Mikrokreditprojekt mit beruflicher Qualifikation, um die Flüchtlinge bei einem Existenzaufbau im informellen Sektor zu unterstützen. In der ersten Phase wurden zunächst MigrantInnen, die diesen Schritt bereits geschafft hatten für ihre Aufgabe als LehrerInnen qualifiziert. Zum einen wurde so das vorhandene Wissen über die nachgefragten Berufe genutzt, zum anderen kannten die Trainer die Situation der Kursteilnehmer aus eigener Erfahrung. Im Projektzeitraum, der sich über zwei Jahre erstreckte, wurden Kurse in drei Städten des Landes angeboten.

39 Flüchtlinge (mehrheitlich Frauen) wurden im Nähen, Tischlerhandwerk, Herstellung von Heimtextilien, Kochen oder Mechanik ausgebildet. Nach Abschluss des Kurses wurden die TeilnehmerInnen weiter betreut und erhielten Startkapital und Material als Grundstock für den Existenzaufbau. Von den Absolventinnen des ersten Kurses arbeitet die Hälfte heute in Marokko. Mit ihrer Arbeit verdienen sie nicht nur Geld und sind zur Bestreitung ihres Alltags nicht länger auf Betteln, Diebstahl oder Prostitution angewiesen, sondern sind auch in die wachsende Sub-Sahara Community integriert. Somit hat das Projekt ein wichtiges Ziel erreicht, Flüchtlingen in der menschenverachtenden Situation der Illegalität ein Stück Menschenwürde zurückzugeben.

Von dem Projekt konnte nur ein geringer Anteil der Flüchtlinge direkt profitieren. Durch ihre Lobby- und Advocacy Arbeit auf Bundes- und europäischer Ebene setzen sich die EEAM und der Kirchenkreis Jülich auch über das Projekt hinaus dafür ein, dass menschenwürdige Lebensumstände für alle MigrantInnen in Marokko zur Realität werden.

 

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