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Nepal: Wiederaufbau von Radiostationen

Durch die Erdbeben wurden 2015 viele lokale Radiostationen in Nepal beschädigt. Mirjam Dubbert über die Soforthilfe durch den Brot für die Welt-Partner AMARC.

Von Mirjam Dubbert am

Als durch die beiden Erdbeben im April und Mai 2015 viele lokale Radiostationen in Nepal beschädigt oder durch den Zusammenbruch der Stromversorgung außer Betrieb gesetzt wurden, verloren viele Menschen in abgelegenen Dörfern ihre einzige Informationsquelle für Nachrichten, Aufrufe und Hilfsangebote. Unmittelbar nach dem Beben waren von den 150 Radiostationen im betroffenen Gebiet nur sechs funktionstüchtig. Einige Stationen sendeten zunächst aus Zelten heraus.

In Katastrophensituationen ist Information überlebenswichtig

Dieses Beispiel verdeutlicht: Radio kann eine Schlüsselrolle in Katastrophensituationen haben – besonders, wenn es das einzige verfügbare Medium ist. Warnungen zum Beispiel vor Wirbelstürmen, Starkregen oder Überschwemmungen und Informationen über Hilfseinsätze nach eingetretenen Katastrophen erreichen auf diesem Wege schnellstmöglich die Hörerinnen und Hörer. Wo die Radiosender Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in den Dörfern haben und die Kommunikation nach einer Katastrophe noch möglich ist, unterstützen sie zudem die Koordination der Hilfe, indem sie dafür sorgen, dass die Außenwelt über die Situation und die Bedürfnisse in schwer erreichbaren Regionen erfährt.

Nach den Erdbeben in Nepal unterstützen Brot für die Welt und Misereor die Wiederherstellung der Funktionstüchtigkeit der Radiosender mit 230.000 Euro aus Spendenmitteln des Bündnis Entwicklung Hilft. Die Mittel gingen an AMARC, das internationale Netzwerk lokaler Radios, das in Nepal mit seinem Partner „Association of Community Radio Broadcasters” (ACORAB) zusammenarbeitet. Über 200 lokale Radiostationen sind Mitglied bei ACORAB. Die Reichweite der Sender kann von wenigen hundert Metern im dörflichen Umfeld bis zu mehreren hundert Kilometern bei Regionalsendern variieren.

Schnelle Hilfe: 100 funktionierende Radiostationen

In der Akutphase wurden hundert lokale Radiostationen wieder funktionstüchtig gemacht: Wo notwendig, wurde ein provisorischer Schutzraum gebaut, die Stromversorgung wiederhergestellt, beschädigte Ausrüstung im Studio und an den Sendeanlagen repariert oder ausgetauscht. Außerdem wurden Radioempfangsgeräte in zerstörte Dörfer gebracht und vorübergehend fünf mobile Radiostationen eingerichtet. Dies geschah auch vor dem Hintergrund, dass einige Grundbesitzer versuchten, die Pachtverträge mit Radiostationen aufzuheben, da sie aus Furcht vor zukünftigen Beben keine großen Antennen oder Funkmasten mehr auf ihrem Land stehen haben wollten. Die Wiederherstellung der Stromversorgung zum Beispiel über Generatoren oder Solarsysteme ist zugleich ein Beitrag, um auch nach möglichen zukünftigen Katastrophen sofort senden zu können. Auch die mobilen  Radiostationen sind beides: akute Hilfsmaßnahme ebenso wie ein Beitrag zur Vorsorge für den Fall einer weiteren Katastrophe.

In der zweiten Projektphase werden die Radiosender auf mögliche neue Katastrophen in der Zukunft vorbereitet. Mitarbeitende lokaler Radiostationen werden für eine zielgenaue Berichterstattung im Katastrophenfall qualifiziert. Diese Fortbildungen umfassen den Dialog mit der lokalen Bevölkerung im Katastrophenfall, notwendige Informationen für Flüchtlinge und Angehörige von Vermissten, das Eingehen auf traumatische Belastungen ebenso wie das Monitoring der Wiederaufbauarbeit. Lokale Techniker erlernen in Workshops die Reparatur und Instandhaltung der Radiotechnik.

Aus kurzfristiger Nothilfe wird langfristige Entwicklungshilfe

Jenseits der Nothilfe unterstützt AMARC die lokalen Radios langfristig darin, rechtliche Rahmenbedingungen für freie Radioträgerschaften zu schaffen, das Recht auf freie Meinungsäußerung zu fördern, die Vergabe von Frequenzen einzufordern und die Produktion von Radioprogrammen zu bürgerrelevanten Themen anzuregen. Denn Radio soll – über die Katastrophensituation hinaus – auch einen Beitrag zur sozialen, politischen und kulturellen Entwicklung in Nepal leisten.

Das Bündnis Entwicklung Hilft, zu dem auch Brot für die Welt gehört, veröffentlicht seit 2011 jährlich den Weltrisikobericht, der das Katastrophenrisiko für mehr als 170 Länder auflistet. Der Bericht 2016 beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Logistik und Infrastruktur. Das von Brot für die Welt und Misereor geförderte Radionetzwerk AMARC wird dabei als positives Beispiel genannt, wie schnell und sinnvoll in Katastrophensitutationen Infrastruktur wieder aufgebaut werden kann.

Mirjam Dubbert zusammen mit Dr. Matthias Lanzendörfer, Referent für entwicklungsorientierte Nothilfe bei Misereor

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