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Projekte über Projekte

Von Ehemalige Freiwillige am

Der Alltag schwindet und stattdessen gab es immer kleine Projekte und Veranstaltungen, was mir als eher untaugliche Lehrkraft zugute kommt. Diese Veranstaltungen sind mit ein Grund, warum so viel Zeit ohne ein Eintrag vergangen ist, aber auch mein schwaches Immunsystem trug dazu bei.

Die kleinen Projekte lassen sich vor allem bei den Schülern finden, angefangen hat dies mit dem Zähneputztag, den ich wie immer weit ausholend mit Erläuterungen eingeleitete. Zwar hörten die Kinder interessiert zu, doch das unterhaltsame Zahnputzlied zog mehr Aufmerksamkeit auf sich. Nachdem die Kinder meinen langen Vortrag über sich ergingen ließen, strömten sie heraus auf den Schulhof und putzten unter meiner hoffentlich richtigen Anleitung ihre Zähne.

Das Resultat am Ende des Tages war der von Zahnpasta geweißte Schulhofboden sowie ebenso weiße Gesichter.

Um den Kindern erneut ein Lachen ins Gesicht zu zaubern, organisierte ich Aktivitäten für Halloween, bei denen die Kinder rätselten, malten, bastelten und Geschichten und Gedichten lauschten. Obwohl ich etwas zu viel geplant hatte und es zum Ende hin etwas hektisch und chaotisch wurde, überstanden sowohl Lehrer und auch Schüler den Tag.

Auch in der Jugendgruppe gab es einige Projekte, einen davon war ein Kurzfilm, der drei Wochenenden lang von früh bis spät gedreht wurde. Zwar konnte ich als Laie nicht allzu viel helfen, doch es war schön zu sehen, wie sich die Jugendlichen über jede Kleinigkeit freuten oder den ein oder anderen begabten Nachwuchsschauspieler entdecken zu können. Wahrend den langen, schlafraubenden Wochenenden konnte ich Einblicke in die Welt der Jugendlichen erhaschen, sowie auch in die müßige Filmherstellung.

Nach diesem etwas kraftraubenden Projektes rückte Weihnachten näher und damit auch meine Angst, dass es in einem buddhistischem Land eher schwer werden würde, Weihnachten zu feiern. Um dies vorzubeugen, band ich mein Umfeld mit ein, ob es wollte oder nicht und kreierte ein mein eigenes Weihnachtsfest.

An Heiligabend leitete ich mit dem Kaufen von Früchten und anderen Naschereien mein Weihnachten ein. Meine Kollegen schauten etwas verwirrt, als ich meine Einkäufe auf den Tisch bugsierte und Merry Christmas rief, setzten sich aber trotzdem an den Tisch, um die unweihnachtlichen Naschereien zu verspeisen; es war ja immerhin umsonst. Auch abends brachte ich meiner Gastfamilie, die sich eigentlich gegen das Zelebrieren von Weihnachten ausgesprochen hatte, Kuchen mit. Auch hier löste ich Verwirrung aus, da in Kambodscha der Heiligabend nicht wirklich bekannt zu sein scheint. Bekannt sind hier hier nur die kleinen Plastikbäume vor Läden und ein zwei Weihnachtsmützen in den Schaufenstern.

Die folgenden Tage durften die Kinder wieder meinen Vorträgen lauschen, aber auch spielen, tanzen, lustige Videos anschauen, Bonbons naschen, singen und nicht zu vergessen Erstauen erweckende Fotos anschauen.

Mittags teilte der vorher hier arbeitende Mönch zufälligerweise Essen, sodass ich mein Weihnachtsmahl bekam und nachmittags sollte ich in meinem vollgeschlagenen Bauch noch Platz für das Weihnachtsessen der von meiner Organisation auszubildenden Näherinnen finden.

Zum Abschluss der Feiertage kochte ich noch Käsespätzle für meine Gastfamilie, was mein geizigen Herz aufgrund der hohen Kosten zum Rasen brachte. Zusätzlich rutschte mir noch etwas das Salz etwas aus, was wahrscheinlich auch der Grund für die gehemmte Freude meiner Gastfamilie war. Trotzdem war das etwas ungewöhnliche Weihnachten auf der anderen Seite der Welt besser und schöner als ich erwartet hatte.

Nach dieser weihnachtlichen Ausschweifung komme ich nun wieder auf die nicht endenden Projekte auf meiner Arbeit zurück.

Neu für mich waren auch Hausbesuche, auf die mich meine Kollegen endlich mitnahmen, da mein Kambodschanisch für Smalltalk nun ausreichend genug zu sein schien.

Auf dem Motorrad fuhren wir über staubige Straßen bis zu den Behausungen von Menschen, die mit HIV oder Aids leben. Bei diesen Besuchen wurde ich von der offenen Umgangsweise mit deren Problematiken überrascht, aber auch deren Lebenswille, der sich auch bei den ärmeren Familien, die Kühe über die Kuhbank erhalten haben, finden ließ.

Nebenbei erstellte ich aber auch weiterhin Projekte für die Schüler, denn wie ich schon angedeutet hatte, bin ich ein Kunstliebhaber, weshalb ich die Schüler des Öfteren malen ließ.

Das Neujahrsvideo bot sich an, für diesen Zweck ausgenutzt zu werden, weshalb ich die Kinder allerlei Plakate und Schilder malen ließ, die sie anschließend im Video hochhalten durften.

Ich ließ die Kinder auch im neuen Jahr weiter malen, um Kalender zu erstellen, was aber eher weniger erfolgreich verlief, wenn man genauer auf die Richtigkeit der Daten achtet.

Doch mit dieser überaus wichtigen Problematik konnte ich mich nicht lange auseinandersetzen, da das Zwischenseminar für die Freiwilligen in Thailand rief.

Die Anreise war etwas chaotisch, da der Grenzübergang nicht ganz so flüssig war, wie er sein eigentlich sollte. Auch unser kleiner Zwischenstopp in der unübersichtlichen Stadt Bangkok wurde tagsüber von mir genutzt die Sehenswürdigkeiten abzuarbeiten und nachts den Touristenströmen zu folgen.

Letztendlich war das Seminar anders als ich erwartet hatte und aufgrund verschiedener Faktoren, die in dieser Zeit eine Rolle spielten, flüchtete ich danach erschöpft wieder zurück nach Battambang. Glücklich wieder zu Hause zu sein, kurierte ich mich von der Zeit in Thailand.

 

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Lachender Junge

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