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Wer richtig fragt, bekommt (ziemlich) viele Anrufe

Funktioniert das biometrische Wählerverzeichnis? Werben Parteien direkt im Wahllokal, obwohl das verboten ist? Werden Wähler bedroht, Wählerinnen womöglich eingeschüchtert? Das sind nur drei von mehr als 70 Fragen, auf die George Sagoe-Addy und seine beiden Kolleginnen Antworten wollen – und sie auch bekommen: von den 506 Wahlbeobachtern und –beobachterinnen, die für den Ghanaischen Kirchenrat CCG mit fünfseitigen Fragebögen im ganzen Land unterwegs sind.

 

Von Ehemalige Mitarbeitende am

Funktioniert das biometrische Wählerverzeichnis? Werben Parteien direkt im Wahllokal, obwohl das verboten ist? Werden Wähler bedroht, Wählerinnen womöglich eingeschüchtert? Das sind nur drei von mehr als 70 Fragen, auf die George Sagoe-Addy und seine beiden Kolleginnen Antworten wollen – und sie auch bekommen: von den 506 Wahlbeobachtern und –beobachterinnen, die für den Ghanaischen Kirchenrat CCG mit fünfseitigen Fragebögen im ganzen Land unterwegs sind.

In einem kleinen Büro im Erdgeschoss der CCG-Zentrale in Ghanas Hauptstadt Accra ist das provisorische Sekretariat der großen Beobachtungsmission eingerichtet: Zwei Radios, drei Schreibtische, fünf Stühle. Während seine beiden Kolleginnen die Verkündung der Wahlergebnisse aus den einzelnen Wahllokalen und –kreisen im Radio verfolgen und gleichzeitig die eingehenden Berichte sichten und sortieren, kümmert sich George Sagoe-Addy per Mobiltelefon um die Probleme eines Wahlbeobachters. Der Kollege ist dort unterwegs, wo am heutigen Samstag die Wahl fortgesetzt werden muss – weil am Freitag die Geräte des biometrischen Wählerverzeichnisses teils streikten. 18 Prozent aller Wahllokale sind davon betroffen. Für viele „election observer“ von CCG heißt das: einen weiteren Tag arbeiten, neue Fragebögen ausfüllen.

„Sekretariat“ nennen es die drei CCG-Leute selbst – die Bezeichnung Nervenzentrum würde es auch gut treffen: Zu spät gelieferte Wahlunterlagen, defekte Fingerabdruck-Lesergeräte oder stundenlanges, fruchtloses Warten – wenn es irgendwo im Land hakt, bekommt es in diesem Raum schnell jemand zu Ohren. Denn alle, die im Einsatz sind, müssen sich zum Abschluss ihrer Mission per Telefon abmelden. George Sagoe-Addy: „Ich kann nicht mehr sagen, wie viele Anrufe ich bekommen habe. Eigentlich habe ich mit allen Beobachtern gesprochen, manche haben sogar drei oder vier Mal oder sogar öfter angerufen.“ Das Mitteilungsbedürfnis in Sachen Wahl war sehr groß. George Sagoe-Addy: „Manche haben uns auch nach 12 Uhr nachts angerufen.“

Das Team arbeitet bis in den frühen Morgen, wer gerade etwas Ruhe hat, döst auf dem Stuhl oder schläft für ein paar Minuten auf dem Boden, auf dem drei Kissen liegen. Sich für eine freie, faire und friedliche Wahl zu engagieren heißt auch, bis zur Erschöpfung zu schuften – im ganzen Land als Wahlbeobachter oder im Nervenzentrum in Accra, um alle Informationen zusammenzutragen.

Es ist später Samstagnachmittag. George Sagoe-Addy, der hunderte Telefonate geführt hat, ist froh, dass jetzt erst einmal Feierabend ist. Er scherzt: „Wahrscheinlich bekomme ich jetzt Probleme mit den Ohren.“ Er ist erleichtert, dass die nachgezogenen Wahlgänge offenbar ohne größere Probleme verliefen. Er und seine Kolleginnen machen sich auf den Weg nach Hause. Auf ihrem Weg durch die Hauptstadt kommen sie an vielen Orten vorbei, an denen  Vortag noch gewählt wurde und die Menschen dafür Schlange standen. Funktionierendes Wählerverzeichnis, keine Parteienwerbung und eine friedliche Atmosphäre – ob wirklich alles in Ordnung war, können sie in ihren Berichten im Nervenzentrum jederzeit nachschauen.

 

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