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E-Learning in Liberia

Brot für die Welt finanziert in Liberia ein Projekt der Christian Health Association of Liberia, in dem es um E-Learning Methoden für Gesundheitsfachkräfte mit Hilfe einer App geht. Mit kleinen Schritten werden Veränderungen erreicht, die nicht nur die inhaltliche Weiterbildung betreffen.

Von Mareike Haase am

Gruppenbild E-Learning Workshop Liberia

Während meiner Dienstreise nach Liberia diesen Oktober schaute ich mir auch ein Projekt unserer Partnerorganisation Christian Health Association of Liberia (CHAL) an, welches Brot für die Welt unterstützt und das Deutsche Institut für ärztliche Mission (Difäm) sowie das Missionsärztliche Institut (MI) fachlich begleiten. Das Projekt gibt es bereits seit zwei Jahren, vorher gefördert durch die deutsche, staatliche GiZ und koordiniert durch das Difäm, nun ist es in die Verlängerung gegangen, mit neu hinzugekommenen Gesundheitseinrichtungen und der Unterstützung durch Brot für die Welt.

Dabei geht es um das derzeitige Lieblingsthema auch der deutschen Entwicklungszusammenarbeit: Digitalisierung im Gesundheitswesen und die vielfältigen Möglichkeiten, die sich daraus ergeben sollen.  

Schulungen von Handynutzung bis Online-Meetings

Die Idee ist es, sechs verschiedene und über das Land verstreute Gesundheitseinrichtungen durch eine gemeinsame App auf dem Handy oder Computer miteinander zu verbinden und sie zu Themen wie Hygiene im Krankenhaus oder Nutzung von Antibiotika zu schulen. Die teilnehmenden Teams sind multidisziplinär, es sind Hebammen, Pflegekräfte, Ärzte und Ärztinnen oder auch Personen, die die Labore und OP Räume mit allem Equipment reinigen.

Unter anderem ist es geplant, regelmäßige Online-Fortbildungen (Webinare) abzuhalten, bei denen entweder ein*e Vertreter*in einer Einrichtung oder eine andere Expertin oder Experte kurze inhaltliche Inputs geben. Zudem ist in der App die Medbox verlinkt, eine sehr hilfreiche online Bibliothek, in der internationale Publikationen aus dem gesamten Gesundheitsbereich hinterlegt sind, wie zum Beispiel Behandlungsrichtlinien der Weltgesundheitsorganisation zu Malaria. Darüber hinaus können die Teilnehmenden jederzeit andere Informationen und Erfahrungen aus ihrem täglichen Tun über die App austauschen.

Ganz gewöhnliche Startschwierigkeiten

Während meiner Reise fand gerade ein Schulungs-Workshop mit den Beteiligten statt und ich hatte die Gelegenheit zwei Tage lang gemeinsam mit ihnen in die Untiefen des E-Learnings einzusteigen. Die Motivation im Raum war beeindruckend – besonders auch die der Trainer David Dee Kpangala von CHAL und Dr. Klemens Ochel vom MI.  

Bevor in die eigentliche Anwendung eingestiegen werden konnte, wurde klar, dass die ersten Hürden ganz woanders liegen. So hatten viele im Raum seit der Installation der App ihr Passwort dafür vergessen und es mussten erstmal eine Reihe neuer Accounts eingerichtet werden. Nur die Hälfte der Teilnehmenden hatte zudem überhaupt eine Email-Adresse, im Falle dieser App die Grundvoraussetzung für die Teilnahme. Einige scheinen auch bisher nur begrenzt Erfahrungen mit einem Smart Phone und Apps gemacht zu haben. Mit manchen Telefonen funktionierte die App gar nicht, da die Technik zu veraltet war und wieder andere hatten Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben.

Zwischendurch wurden zur Probe Online-Meetings abgehalten und ich konnte selbst mein erstes Webinar in Afrika geben – zur politischen Arbeit von Brot für die Welt. Wer öfters an Online-Konferenzen über zum Beispiel Skype teilnimmt, weiß, dass die Internetverbindung immer ein Problem sein kann – so auch in Liberia. Aber am Ende hat es alles gut geklappt.

Kurzum, die einzelnen Schritte brauchten viel Zeit und Unterstützung – was Beides dringend eingeplant werden sollte, bei solch einem Projekt, grade wenn es um neue Technik für die Beteiligten geht.

So viel mehr als Digitalisierung: Menschen verbinden

Die Nutzung der App mit ihren vielfältigen Möglichkeiten ist sehr gut gestaltet und wird sicher absolut hilfreich für die Mitglieder sein, sofern sie sich weiter durch die technischem Hickups kämpfen und mit Motivation dabeibleiben. Am Ende geht es darum, dass sie den Mehrwert für sich selbst und ihre Arbeit entdecken – denn grade dann, wenn sie sich in ihrem Alltag alleine damit beschäftigen sollen, ganz ohne Hilfe eines Kenners der App und Technik, wird das sicher eine Herausforderung für den Einen oder die Andere. Und, dass es ohnehin nicht immer einfach ist, sich bei einem Fernstudium motiviert zu halten, erfahren viele Menschen, wenn sie sich für online Kurse entscheiden egal ob in Liberia oder anderswo. Der lokale Koordinator von CHAL wird hier besonders wichtig sein, um das Projekt am Laufen zu halten und die Teilnehmenden zufrieden zu stellen.

Auch wenn der inhaltliche Austausch im Moment noch nicht reibungslos läuft, so hat das Projekt auch darüber hinaus übrigens viele wichtige Komponenten, wie die Schulung von Menschen im Gebrauch von Online Technik und Smartphones oder den Austausch und die Vernetzung von Gesundheitsarbeiter*innen über ganz Liberia verteilt. So lernen sie voneinander und können sich zu ihren Herausforderungen austauchen und ganz nebenbei wird der soziale Zusammenhalt gefestigt.

Es bleibt also, den Teilnehmenden und CHAL alles Gute und weiterhin viel Erfolg zu wünschen!

 

 

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