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Fleisch in Massen – Fleisch in Maßen

Von Online-Redaktion am

Ein breites Bündnis von Organisationen hatte im Rahmen der Kampagne "Meine Landwirtschaft" zur Tagung "Fleisch in Massen – Fleisch in Maßen" eingeladen. 150 Besucher/innen folgten der Einladung, um in einen Dialog über die Zukunft unserer Tierhaltung und des Fleischkonsums zu treten. Die aktuelle Reform der EU Agrarpolitik bot hierfür den Anlass.

Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND sagte in seiner Auftaktrede, dass wir momentan eine Entwicklung in der Landwirtschaft haben, die massiv in Richtung Industrialisierung geht und zum Hunger in der Welt beiträgt. Die Zunahme unserer Fleischproduktion ist nur durch Futtermittelimporte aus Brasilien, Argentinien und Paraguay möglich.

Sarah Wiener richtete ihr Grußwort dann auch direkt an die Fleischindustrie und fand mahnende Worte: "Die Industrie zerstört ihre eigene Grundlage". Sie fragte: "Wer möchte diese Art der Produktion? Kein vernünftiger Mensch." Ihr Appell ging zudem an die Politik. Sarah Wiener verlangte von der Politik Änderungen direkt auf den Weg zu bringen, denn genug Studien, gäbe es bereits.

Einigkeit herrschte bei den beteiligten Rednern und Gästen darüber, dass ein "Weiter wie bisher" keine Option sei. Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf, Bundesvorsitzender der AbL, fand seine eigenen Worte für unseren massiven Fleischkonsum: "Fleischessen ist zur Last anstatt zur Lust geworden".

In sechs Foren wurde diskutiert, was zu tun ist:

So stand beim Thema Fleischexporte made in Germany die auf den Export ausgelegte Agrarpolitik von Landwirtschaftsministerin Aigner in der Kritik. Dr. King David Amoah aus Ghana appellierte an die internationale Verantwortung der EU und beschrieb, wie wichtig lokale Erzeugerstrukturen für die Ernährungssicherung in Ghana sind. In einem anderen Forum wurde diskutiert, ob eine Zertifizierung, ähnlich wie für Agrarkraftstoffe, eine Lösung darstellen könnte und welches Potenzial der Anbau von heimischen Eiweißfuttermitteln biete. Marcelo Kehl aus Brasilien wies auf die Dringlichkeit hin aktiv zu werden, denn der enorme Anbau von Mono-Sojakulturen, der mit einem hohen Pestizid-Einsatz einhergeht, belaste Umwelt, Tier und Mensch. In diesem Sinne sei die EU aufgefordert, so Martin Häusling, Mitglied des Europäischen Parlaments, eine Eiweißstrategie zu entwickeln, um Sojaimporte zu reduzieren und den Anbau und die Fütterung unserer Tiere mit heimischen Eiweißpflanzen wie Ackerbohne, Erbse oder Lupine zu fördern.

Wissen und Verbraucheraufklärung wurden in allen Foren als sehr wichtig herausgestellt. Eine Kennzeichnung müsse Pflicht werden, damit die Verbraucher erkennen können aus welcher Produktionsart das Stück Fleisch stamme.

Mit Blick auf die Reform wurde deutlich, dass noch viele Schritte gegangen werden müssen, um zu einer zukunftsfähigen Fleischerzeugung und Fleischkonsum zu kommen. Mut mache, das zeigte auch das rege Interesse an der Tagung, dass sich in der Gesellschaft eine Bewegung gegen die weitere Industrialisierung der Landwirtschaft und für regionale, gesunde und tiergerechte Lebensmittel bildet.

Der Dialog wird von den beteiligten Organisationen weiter geführt. Die Politik muss in die Pflicht genommen werden. Eine nächste Gelegenheit bietet die Demonstration "Wir haben es satt! Bauernhöfe statt Agrarindustrie" am 21.01.2012 in Berlin.

Veranstalter der Tagung "Fleisch in Massen- Fleisch in Maßen": Agrar Koordination, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Brot für die Welt, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Evangelischer Entwicklungsdienst, Evangelische Jugend auf dem Land, Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika, Forum Umwelt und Entwicklung, Germanwatch, Heinrich Böll Stiftung, INKOTA Netzwerk, Kampagne "Meine Landwirtschaft", Misereor.

 

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