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Hitze und Staub – ein neuer Tag in Sambia

Der Schweiß rinnt den Rücken herunter. Janne spürt, wie er die Wirbelsäule entlangläuft, wie er sich in den Kniekehlen sammelt, bevor einzelne Tropfen sich ihren Weg an der Wade herunter suchen. Es ist heiß in Sambia, heiß und trocken. Der Boden ist sandig, mit Steinen und Felsen durchsetzt,

Von Gastautoren am

Das Jugendzentrum, an dem die Freiwilligen von Brot für die Welt mitgearbeitet haben, ist fertiggestellt

Wir – das sind Marcel, mein Brot-für-die-Welt-Mitfreiwilliger, und ich, Janne, 19 Jahre alt - haben seit kurzem das Abitur in der Tasche. Und nun dürfen wir gemeinsam einen Freiwilligendienst in Sambia absolvieren. Unsere Partnerorganisation ist die Kaluli Develpoment Foundation im Süden Sambias nahe des Kariba-Stausees. Hier sind wir Teil eines Projektes zur Geschlechtergleichberechtigung, ein „Gender-Projekt“, wie man neudeutsch sagen kann.

Eines war schnell klar: Es verlangt nicht von uns, früh aufzustehen. Auch heute begann der Tag mit einem gemütlichen Frühstück: Toast, Marmelade, Wurst, manchmal auch ein Ei dazu. Obwohl wir hier auf dem Land leben und die nächste Stadt über eine Stunde Autofahrt entfernt ist, bietet unser Haus den Luxus eines Elektroherdes, Kühlschranks, fließend Wasser und einer Dusche. Seitdem wir uns auch einen Toaster geleistet haben, genieße ich das Frühstück noch ein Stück mehr – das labbrige Weißbrot, das man hier kaufen kann, schmeckt getoastet doch besser.

Da wir viel mit Schulen zusammenarbeiten, finden die meisten Aktivitäten nachmittags statt, um den Unterricht nicht zu stören. Manchmal besuchen wir Schulen in der Umgebung, unterhalten uns mit Lehrern und Schülern und sehen uns kleine Theaterstücke an, die die Kinder vorbereitet haben. Wichtiger Teil des Projektes sind außerdem die sogenannten „Follow-Ups“, bei denen wir Familien besuchen, deren Kinder nicht regelmäßig zur Schule gehen. In ausführlichen Gesprächen soll eine Möglichkeit gefunden werden, die Kinder trotz aller Widrigkeiten zur Schule zu schicken. Denn gerade hier auf dem Land gibt es viele Probleme – das größte davon: Armut. Oft fehlt es den Eltern an Geld oder die Kinder müssen zu Hause mitarbeiten oder es erscheint lohnender, einen Beruf anzunehmen, für den keine Qualifikation nötig ist. Aber heute waren wir mit unserem anderen Projekt beschäftigt: dem Aufbau eines Jugendzentrums. Im Moment finden noch Renovierungsarbeiten statt, die wir beaufsichtigen und bei denen wir, so gut es geht, zusammen mit einigen Jugendlichen aus der Umgebung mithelfen. Wenn es schließlich fertig ist, soll das Jugendzentrum ein Ort sein, an dem sich die Kinder und Jugendlichen treffen und gemeinsam spielen und lernen können. Bald müssen wir uns dann doch ums Essen machen kümmern. Meistens kochen wir abends und wärmen am nächsten Tag zum Mittagessen die Reste auf. Auf dem Elektroherd funktioniert das Kochen gut – und sogar hier auf dem Dorf bekommen wir alles, was wir dafür brauchen. Kartoffeln, Nudeln, Reis findet man genauso wie Milch und Mehl, Fleisch vom Metzger und – wie erwähnt – Brot. Die Auswahl an Gemüse ist von Tag zu Tag unterschiedlich, nur Tomaten und Zwiebeln kann man jeden Tag kaufen. Ab und zu kochen wir sogar Nshima, den landestypischen Maisbrei.

Während wir schwitzend im Wohnzimmer unseren Gedanken nachhingen, ist gegen 18:00 Uhr die Sonne untergegangen. Bis auf das Licht einer Kerze ist es dunkel - „Power Cut“, kein Strom mehr. Kurz vor Beginn der Regenzeit ist der Kariba-Stausee, Sambias Energiequelle, so leer wie lange nicht und die Regierung schaltet regelmäßig den Strom ab – mal für ein paar Stunden, manchmal auch den ganzen Tag lang. Zum Kochen müssen wir nun einen Kohlekocher benutzen. Draußen, im Schein der Stirnlampe, schauen wir dann den Kohlen beim Glühen zu. Das Leben hier stellt uns nicht mehr vor große Probleme. An die Selbstständigkeit gewöhnt man sich ebenso wie an die trockene Luft und den Schweißfilm auf der Haut.

Es stimmt schon, man lernt jeden Tag etwas Neues. Feuer machen, Fisch ausnehmen, Toilette putzen, die Wäsche mit der Hand waschen, ein neues Wort in der Regionalsprache Tonga. Oft auch Geduld, jedes Gespräch braucht seine Zeit. Aber wer will sich bei dieser Hitze schon stressen lassen? Bald wird sich hier Vieles verändern. Bald fängt die Regenzeit an, dann werden an den Bäumen grüne Knospen wachsen und die Bauern werden ihren Mais aussähen. Und wenn das Jugendzentrum fertig ist, wird es den größten Teil unserer Arbeit ausmachen und wir werden Aktivitäten für und mit den Jugendlichen planen.

Text und Bild: Janne Schlag

 

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