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Kenia hat die Lacher auf seiner Seite

Die Wahlen in Kenia und sowieso die ganze Politik sind eine Lachnummer. Manason Ojoki aus Nairobi weiß, wovon er spricht. Er ist weder Wahlanalyst noch Politikberater, sondern Comedian – und er hat eine Antwort auf die Frage, wer den Wahlsieg verdient hätte: Die Präsidentschaftskandidatin Martha Karua. Die Menschenrechtlerin bietet viel, findet er, zumindest aus der Sicht eines Comedians: „Ich mag diese Frau wirklich. Wie sie redet. Wie sie den Journalisten antwortet – immer gleich.“

 

Von Ehemalige Mitarbeitende am

Die Wahlen in Kenia und sowieso die ganze Politik sind eine Lachnummer. Manason Ojoki aus Nairobi weiß, wovon er spricht. Er ist weder Wahlanalyst noch Politikberater, sondern Comedian – und er hat eine Antwort auf die Frage, wer den Wahlsieg verdient hätte: Die Präsidentschaftskandidatin Martha Karua. Die Menschenrechtlerin bietet viel, findet er, zumindest aus der Sicht eines Comedians: „Ich mag diese Frau wirklich. Wie sie redet. Wie sie den Journalisten antwortet – immer gleich.“

Auf der Bühne nennt sich der 23-jährige Kommunikationsstudent und Radiojournalist „Akuku Danger“. Für die politischen Damen und Herren wird es in der Tat gefährlich. Manason Ojoki: „Als Comedian muss man alles aufgreifen, was um einen herum passiert, jedes kleinste Detail. Dazu gehört natürlich auch die Wahl hier in Kenia, einschließlich der Politiker und ihrer Kampagnen.“

Womit wir wieder bei der Kandidatin Martha Karua sind – „Akuku Danger“ imitiert ein Interview mit der ehemaligen Justizministerin. Nach einer kurzen Pause schaltet er auf Bühnenbetrieb um, einschließlich Wechsel in eine höhere Tonlage für den Part von Martha Karua, und sein kleines Ein-Zimmer-Apartment wird zum Schauplatz des Veräppelns:  „Martha Karua, stimmt es, dass die kenianische Wirtschaft immer noch wächst und wächst?“ – „Davon ist die Rede, aber die Regierung muss das erst noch bestätigen.“ Der Journalist kommt am nächsten Tag wieder und fragt: „Martha Karua, stimmt es, dass Sie in diesem Jahr für die Präsidentschaft kandidieren?“ -  „Davon ist die Rede, aber die Regierung muss das erst noch bestätigen.“ Und klar ist dann auch die Antwort auf die ziemlich investigative Frage am Tag darauf: „Martha Karua, stimmt es, dass Sie Martha Karua heißen?“ - „Davon ist die Rede, aber die Regierung muss das erst noch bestätigen.“

Wie überall auf der Welt sind auch in Kenia Politikerinnen und Politiker selbstverständlich hoch erfreut, wenn sie jemand auf die Schippe nimmt. Manason Ojoki ist sich des (Berufs-) Risikos bewusst, räumt aber ein, dass durchaus auch Ruhm und Ehre locken: „Wenn man als Comedian einen Politiker verspottet, der das nicht mag, macht er einen schnell berühmt.“ Auf der anderen Seite kann er auf die Lebenslust seiner Landsleute bauen: „Wir Kenianer haben wirklich Sinn für Humor. Leute aus Kenia sind das beste Publikum, das man als Comedian überhaupt haben kann.“

Es ist ein Publikum, das auch über sich selbst herzlich lachen kann. Witze über die vielen verschiedenen Ethnien in Kenia sind kein Tabu mehr, sondern kommen richtig gut an, berichtet „Akuku Danger“, der sofort einige Klischees bedient: „Zum Beispiel, wir, das Volk der Luo, sind bekannt für unseren Stolz, unsere Prahlerei und unseren Reichtum. Dann gibt es etwa die Luhya, die essen gerne, Hühnchen etwa, und sie mögen Musik, deswegen haben sie immer diese tragbaren Radios dabei. Das gehört zu ihrer Kultur.“

Zumindest beim Comedy-Abend lacht zusammen, was laut neuer kenianischer Verfassung zusammen gehört, trotz mindestens 69 verschiedener Sprachen, die im Land gesprochen werden. Vor einigen Jahren seien die Klischee-Witze noch eher deplatziert gewesen, erklärt Manason Ojoki. Das sei mittlerweile anders: „Mit unseren Programmen tragen wir zur Harmonie zwischen den verschiedenen Gemeinschaften in Kenia bei. Am Ende des Abends können die Leute, ganz egal welcher Herkunft, sagen: ,Das waren gute Witze, und das bringt uns zusammen.‘ Wenn wir gemeinsam lachen können, ist das eine gute Plattform für die Einheit unseres Landes. Humor kann Frieden schaffen, auch hier in Kenia.“

Vielleicht ist das etwas zu salbungsvoll – das Stichwort, um zur Präsidentschaftswahl zurückzukommen. Martha Karua ist leider chancenlos, aber wie possentauglich sind die beiden aussichtsreichsten Kandidaten, Raila Odinga und Uhuru Kenyatta? Der Fachmann erklärt: „Wir Comedians ziehen lieber Raila Odinga durch den Kakao. Er redet so schön.“ Zur Veranschaulichung spielt er eine Ansprache des Politikers nach, leicht genuschelt und einzelne Worte überbetont. Natürlich bekommt auch Uhuru Kenyatta sein Fett weg: „Sein Vater war Jomo Kenyatta, der erste Präsident Kenias, und deswegen natürlich auf allen 1000-Schilling-Scheinen zu sehen. Die Leute sagen, wenn der kleine Uhuru weinte, musste sein Vater überhaupt nicht im Haus sein, um ihn zu trösten. Es reichte, eine große Banknote aus der Tasche zu ziehen, sie vor sein Gesicht zu halten und zu sagen: ,Schau, Papi ist doch schon bei dir!‘.“

Doch Vorsicht – die Konkurrenz schläft nicht. Unter den Anwärtern um das Präsidentenamt hat sich Abduba Dida  als Wettbewerber im Comedy-Markt hochgearbeitet. Comedian Manason Ojoki : „Wie er sich verhält und das, was er sagt, ist wie in einem Zeichentrickfilm. Bei der Fernsehdebatte aller Kandidaten brachte er unfreiwillig einen Gag nach dem anderen.“ Falls sich Wähler fragen würden, wo Abduba Didas Reden und sein Wahlkampf zu sehen waren, lautet die Antwort von „Akuku Danger“: „Natürlich im Fernsehen – auf Cartoon Network.“

 

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