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Liberia: Hilfe bei vernachlässigten Krankheiten

Von Gastautoren am

Eine junge Ordensschwester eines Rehabilitationszentrums für Leprapatienten hatte mich und meine Begleiter des Christlichen Gesundheitsnetzwerks in Liberia (CHAL) gebeten zu kommen. Von Ebola waren sie nicht direkt betroffen, aber sie hat viele Fälle mit Buruli-Ulkus, einer vernachlässigten, infektiösen Erkrankung der Haut und Weichteile, und bittet uns um Hilfe.

Als wir heute morgen im Rehazentrum ankommen, erwartet uns Ordensschwester Augusta bereits. Im Zentrum sehen wir junge aber auch ältere Patientinnen und Patienten. Viele stammen aus sehr armen Verhältnissen. In den letzten Wochen gab es sieben neue Fälle. Da die Patienten chronisch krank sind, eine lange Therapie brauchen und aus sehr entlegenen Regionen kommen, werden sie stationär aufgenommen. "Diese Patienten sind so arm, dass sie nichts zur Behandlung beitragen können", sagt Schwester Augusta. "Viele brauchen plastische Chirurgie und schon der tägliche Verbandswechsel ist oft eine Herausforderung. Könnt Ihr uns nicht mit Verbandsmaterial helfen?" Ich werde mit unserem lokalen Partner, dem Christlichen Gesundheitsnetzwerks in Liberia (CHAL), besprechen, wie wir hier unterstützend tätig werden können.

Lepra - eine fast vergessene Krankheit

Zum Abschluss unseres Besuchs im Rehazentrum zeigt mir einer der Lepra-Patienten sein Atelier und seinen Workshop, in dem Patienten zusammen Schnitzen und Körbe flechten lernen. Mit den Verkauf ihrer Erzeugnisse können sie sich hinterher ein kleines Einkommen verdienen. Die Arbeit ist eine gewaltige Leistung bei den vernarbten Händen des jungen Mannes, der nur noch den Daumen und einen kleinen Finger hat. Lepra ist eine vergessene Krankheit, die überwunden schien. Aber hier in Westafrika zeigt sich, dass es noch viele Betroffene gibt.

Schwester Augusta berichtet, dass einige der Patienten inzwischen im Rehazentrum wohnen. Für sie gibt es kein Zuhause mehr: Ihre Familien haben sie verloren und so sind sie auf die Hilfe angewiesen. Was das Thema Nachhaltigkeit angeht, die Menschen sind hier in Würde untergebracht und werden mit Würde behandelt. Dieser Umgang mit den Patienten begegnet einem in jedem der kleinen Häuser. Hier wird Kirche gelebt und wir aus Europa können aus unserer Fülle dafür sorgen, dass sie hier weiter so gut leben können.

Wie ein Geschenk des Himmels

Später fahren wir noch ins Krankenhaus der Methodisten in Ganta. Die Einrichtung hat sehr gute Fortschritte in der Implementierung der Vorsichtsmaßnahmen gemacht. Nora, die damalige Pflegedienstleiterin begrüßt mich fröhlich:  "Wir sind so froh, dass Du uns geholfen hast, das Konzept keep safe - keep serving umzusetzen. Wir haben eine Triage aufgebaut und hoffen, dass das permanente Gebäude bald fertig sein wird." Auch beim Abfall-Management hat sich viel getan: Gerade wurde ein neuer Verbrennungsofen durch das Projekt der Diakonie Katastrophenhilfe errichtet.

Nora ist inzwischen stellvertretende Verwaltungsleiterin des Krankenhauses. Ihre Nachfolgerin Comfort zeigt mit Begeisterung die neu eingerichteten Prozesse im Krankenhaus. "Wir werden nie vergessen, wie CHAL uns im letzten Jahr geholfen hat. Als der erste Ebola-Patient bei uns aufgenommen wurde und verstarb, sind alle Schwestern geflüchtet." Auch hatten sie kein Material, den Toten zu versorgen. Also was tun? "Am nächsten Morgen fuhr das Auto von CHAL vor und brachte die erste Versorgungsladung mit Sprayer, Chlorine, Schutzanzügen, Gesichtsschutz und Handschuhe...", berichtet Nora. "So konnten wir den Toten versorgen und niemand hat sich angesteckt. Das war für uns wie ein Geschenk des Himmels."

Inzwischen sind alle Mitarbeitenden in Hygiene und Infektionsschutz ausgebildet und wissen, wie man sich schützt. Die Angst ist gewichen und alle engagieren sich. Die große Frage ist jetzt: Wie können wir diese Vorsichtsmaßnahmen langfristig sichern? Die Infrastrukturmaßnahmen und Trainings sind ein erster Schritt.

 

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Lachender Junge

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