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Mining kills

Am 22. März wurde der Aktivist Sikhosiphi Rhadebe im Zuge der eskalierenden Konflikte um die Pläne zur Ausbeutung der titanreichen Sandböden in der Eastern Cape Region Südafrikas durch die australische Minengesellschaft Mineral Commodities Limited ermordet. Mehrere Partner von Brot für die Welt-Partner sind in diesen Konflikt involviert.

 

Von Isabelle Uhe am

In Gedenken an Sikhosiphi Rhadebe.

Im Zuge der eskalierenden Konflikte um die Pläne zur Ausbeutung der titanreichen Sandböden in der Eastern Cape Region Südafrikas durch die australische Minengesellschaft Mineral Commodities Limited, MRC, wurde am 22.03.2016 der Aktivist Sikhosiphi Rhadebe ermordet. Sikhosiphi Rhadebe hatte sich als Vorsitzender des Amadiba Crisis Committee gegen die Abbaupläne von MRC eingesetzt, welche unter anderem die Zwangsumsiedlung von bis zu 1000 Menschen bedeuten würde. Des Weiteren haben Abbautätigkeiten einen enormen Wasserverbrauch zur Folge. Dies ist besonders in Dürreperioden verheerend für die Grundwasserversorgung der anliegenden Bevölkerung. Umweltverschmutzung, Landrechte und starker Zuzug von Menschen auf der Suche nach Einkommensmöglichkeiten mit Folgen wie hoher Arbeitslosigkeit, Kriminalität und Prostitution sind weitere Themen in diesem Zusammenhang.

Mehrere Brot für die Welt-Partner sind in diesen konkreten Konflikt involviert oder haben darauf reagiert:

  • Das Alternative Information and Development Centre ist Partner des Amadiba Crisis Committees.
  • Das Legal Resources Centre hatte die Gegner des Titanabbaus unterstützt und in Landrechtsfragen beraten.
  • Die Right2Know Campaign, WoMin gender and extractive alliance und Workers World Media Productions initiierten Solidaritätskampagnen und setzten eine Online-Petition in Gang, die überregional breite Zustimmung fand.
  • Als Reaktion auf den Mord rief der methodistische Bischof Mike Vorster im Rahmen des Karfreitagsgottesdienstes des Diakonia Council of Churches zum Boykott australischer Produkte auf.

Eines der bad practice Beispiele des MRC zeigt sich an der Ostküste, nahe der Stadt Vredendal. Dort baut MRC Zirkon ab. Umweltverschmutzungen und nicht eingehaltene Abbaubestimmungen, wie u.a. das Ableiten von ungefiltertem Abwasser in das Meer oder die Zerstörung von Straßen durch das Befahren mit viel zu schweren LKWs, zeigen, dass die Gegner MRCs mit gutem Grund Minentätigkeiten auf ihrem Land fürchten.

Gewalttätige und bisweilen tödlich endende Konflikte zwischen Unternehmen einerseits und der Bevölkerung andererseits, haben in Südafrika bereits eine traurige Tradition. Das Massaker von Marikana, bei dem im August 2012 34 Minenarbeiter durch die Polizei getötet wurden, hat sich tief in das Gedächtnis der südafrikanischen Gesellschaft eingebrannt und das Vertrauen in die Regierungspartei ANC einmal mehr erschüttert. Minenkonflikte und ArbeiterInnen-Streiks rund um den Abbau von Erzen sind in Südafrika zahlreich: aktuell streiken die Minenarbeiter der Sibanye Gold-Minen bei Johannesburg.

Der Amadiba-MRC-Fall zeigt, wie wichtig der Kampf gegen Intransparenz und die unzulässige Vermischung von politischen und wirtschaftlichen Interessen ist. Immer mehr Korruptionsskandale um den südafrikanischen Präsidenten Zuma und hohe Regierungsangestellte werden öffentlich und die Rufe nach einem Wechsel der Regierungsspitze immer lauter. Im letzten Jahr haben sich viele neue Initiativen in Studenten-, Arbeiter- und Kirchenkreisen gebildet.

Der Familie von Rhadebe drückt Brot für die Welt sein Mitgefühl aus. Brot für die Welt unterstützt Initiativen von rund 50 Partnerorganisationen in Südafrika, die sich für Gerechtigkeit im sozialen, wirtschaftlichen und (umwelt-)politischen Bereich einsetzen, lokale und marginalisierte Gruppen vertreten und südafrikanische Politiker und transnationale Konzerne an ihre Verantwortung erinnern, Menschenrechte ernst zu nehmen und einzuhalten.

Gleichzeitig fordert Brot für die Welt deutsche Industrie und Wirtschaft dazu auf, ihre soziale Verantwortung in den Produktionsländern wahrzunehmen.

Zur Situation der MinenarbeiterInnen in Südafrika und der Lieferkettenverantwortung internationaler Unternehmen, speziell deutscher Industrie, fand vom 21. bis 24. April 2016 eine Veranstaltungsreihe in Berlin statt, organisiert durch die Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika, Brot für die Welt, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Khulumani Support Group und Bench Marks Foundation.

Autorin: Charlotte Spiewok, Redaktion: Isabelle Uhe

Für weitere Informationen können Sie sich an Helle Døssing (helle.dossing@brot-fuer-die-welt.de, Tel.: 030/652111470) wenden.

 

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