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Mord in Kolumbien

Am 7. Dezember 2018 wurde Edwin Dagua, einer der traditionellen Autoritäten des indigenen Volkes der Nasa, mit mehreren Schüssen getötet. Der Mord reiht sich ein in die anhaltende Gewalt gegen Indigene, Menschenrechtsverteidiger*innen und soziale Führungspersönlichkeiten in Kolumbien.

Von Melanie Bleil-Rommé am

Die Brot für die Welt- Partnerorganisation ACIN ist entsetzt über die Morde

Trotz des Friedensvertrags, überrollt eine Welle der Gewalt die Provinz Norte del Cauca. Davon ist auch die Brot für die Welt-Partnerorganisation Asociación de Cabildos Indígenas del Norte de Cauca (ACIN) betroffen. Vor dem Mord an ihrem Mitarbeiter Edwin Dagua wurden bereits drei weitere indigene Personen getötet, zwei weitere Personen sind verschwunden. ACIN, ist entsetzt über die gezielten Morde an ihren Mitgliedern und verurteilte sie auf das Schärfste. Zudem machten sich indigene Ordnungshüter direkt auf die Suche nach den Verschwundenen.  Kolumbien bleibt trotz des Friedensvertrags von Gewalt geprägt. Diese richtet sich nun aber gezielter gegen Menschen, die ihre Rechte oder ihr Land verteidigen. Besonders in ländlichen Gebieten, aus denen sich die Guerrilla-Bewegung FARC zurückgezogen hat, werden Machstrukturen in gewaltsamen Kämpfen neu verteilt. Allein von Januar  bis November 2018 wurden in Kolumbien 226 soziale Führungspersönlichkeiten und Menschenrechtsverteidiger*innen ermordet.

 

Gewaltvoller Kampf um die Kontrolle des Lands

Die Region wird von bewaffneten Banden und rechten Paramilitärs terrorisiert, die versuchen, die Kontrolle über das Land zu gewinnen. Laut der Nichtregierungsorganisation INDEPAZ sind Nachfolgegruppen der Paramilitärs in 70% des Landes präsent. Auch das Militär ist vor Ort, doch selbst dieses konnte nicht verhindern, dass sich die Provinz Cauca zu einem wichtigen Ost-West-Korridor für den Transport von Kokain zur Pazifikküste entwickelt hat. Zudem werden große Infrastruktur- und Energieprojekte (z.B. Staudämme wie Hidroituango) häufig gerade in indigenen Territorien geplant und die Umwelt stark geschädigt. Widerstand der Betroffenen und alternative Projekte werden durch massive Gewalt auf allen Ebenen unterdrückt. Der Mord an Edwin Dagua ist ein weiterer Beweis dafür, welchen hohen Risiken die indigenen Gemeinden ausgesetzt sind wegen der Verteidigung ihrer Rechte als Indigene und wie wenig Schutz sie von staatlichen Instanzen erhalten.

 

 

Indigener Genozid in Kolumbien

Die Zahl der Morde an Indigenen ist in den letzten Wochen so rasant  angestiegen, dass die ONIC, Dachverband der indigenen Organisationen in Kolumbien (Organización Nacional Indígena de Colombia) von einer „systematischen und kategorischen Verletzung“ indigener Rechte spricht und diese als „Genozid“ beschreibt. In Kolumbien sind insgesamt 38 indigene Völker sowohl physisch als auch kulturell vom Aussterben bedroht. Auch das Volk der Nasa, zu dem der Ermordete Edwin Dagua gehörte, ist davon bedroht. Die ONIC fordert die Aufklärung und Verurteilung der materiellen und intellektuellen Täter sowie eine internationale humanitäre Aufklärungsmission zur humanitären Lage indigener Völker in Kolumbien.

 

 

Alternative Modelle in indigenen Gemeinschaften

Die ACIN, Dachorganisation von 20 Verwaltungseinheiten indigener Territorien im Norden der Provinz Cauca, repräsentiert organisatorisch und kollektiv die traditionellen Autoritäten des indigene Volks der Nasa . Gemeinsam schützen sie ihr Land vor Übergriffen, sei es durch Gewaltakteure oder umweltzerstörende Projekte, und bewahren ihre traditionelle, selbstbestimmte Lebensweise. Mit der Unterstützung von Brot für die Welt arbeiten sie unter anderem an einer Diversifizierung ihrer Landwirtschaft. In einem Video erinnert ACIN an Edwin Dagua mit den Worten „Sie können einen von uns töten, doch Tausende werden geboren“ und machen damit deutlich, dass die Verteidigung ihrer Rechte und Lebensweise als indigene Gemeinschaften weitergeht.

 

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