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Nigeria – Folgen des Terrors

„Viele Eltern überlegen, ihre Töchter nicht mehr zur Schule zu schicken“. Als das 15-jährige Mädchen mir das im Sommer 2014 sagte, war ich erschrocken. Sollte die Terrorgruppe Boko Haram, was in etwa „Westliche Bildung ist Sünde“ heißt, hier siegen?

Ein Beitrag von Claudia Warning

 

Von Ehemalige Mitarbeitende am

„Viele Eltern überlegen, ihre Töchter nicht mehr zur Schule zu schicken“. Als das 15-jährige Mädchen mir das im Sommer 2014 sagte, war ich erschrocken. Sie ist Schülerin einer muslimischen Schule 100 Kilometer südlich von Lagos – weit weg von den Gräueln im Nordosten. Doch sie spricht aus, was viele nigerianische Eltern denken. Sollte die Terrorgruppe Boko Haram, was in etwa „Westliche Bildung ist Sünde“ heißt, hier siegen?

Bisher werden in Nigeria jedes Jahr Millionen Kinder eingeschult. Würde das den Mädchen künftig verweigert, wäre das ein ungeheurer Verlust. Schon jetzt leiden Frauen und Mädchen am meisten unter dem Terror, sagt Justina Ngwobia von der Bewegung für Gerechtigkeit (JPRM): Sie werden getötet, entführt, vergewaltigt und zwangsverheiratet.

Im Nordosten Nigerias sind die Menschen dem Terror durch Boko Haram schutzlos ausgeliefert. Sechs Milliarden US-Dollar pro Jahr gibt Nigeria für das Militär aus. Aber wo sind die Soldaten, wenn Dörfer überfallen werden, dient doch Boko Haram als Grund für das üppige Militärbudget? Und wieso nimmt die Weltöffentlichkeit diese Gräuel nur apathisch zur Kenntnis? Wo sind die Millionen, die für diese Opfer auf die Straße gehen?

Was in Nigeria passiert, kann Europa nicht egal sein. Gerade hat Nigeria Südafrika in Sachen Bruttoinlandsprodukt überholt und ist nun die größte afrikanische Volkswirtschaft. Nigeria hat vielfältige wirtschaftliche Beziehungen zu Europa und liefert Öl. Trotzdem leben zwei Drittel der Bevölkerung in bitterer Armut. Der Reichtum durch das Öl aus dem Süden kommt bei der Mehrheit der Bevölkerung nicht an, erst recht nicht im Norden, wo Boko Haram wütet. Korruption und Misswirtschaft sind verbreitet. Europa muss ein Interesse daran haben, dass Nigeria seine Konflikte löst und dem Terror der Nährboden entzogen wird.

Ausgleich und Versöhnung sind daher das Gebot der Stunde. Besonders mit Blick auf die anstehenden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen. Auch wir müssen die Hoffnungsträger Nigerias schützen und stützen. Menschen wie Justina Ngwobia, aber auch die religiösen Gemeinschaften, die sich um Versöhnung bemühen, die Willigen und Mutigen, die zusammenhalten, um dem Terror die Stirn zu bieten. Damit die Mädchen weiter zur Schule gehen können und die Wurzeln des Terrors verdorren.

Der Beitrag erschien am 27. Januar 2015 in der Rubrik "Gastwirtschaft" der Frankfurter Rundschau (www.fr-online.de/Gastwirtschaft).

 

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