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Schattenberichte zur Umsetzung der SDGs

Auf internationaler Bühne versuchen viele Regierungen, sich in einem besonders guten Licht zu präsentieren. So auch dieses Jahr beim High Level Political Forum (HLPF) der Vereinten Nationen zur Agenda 2030 und den SDGs. Schattenberichte schauen genauer und kritischer hin.

Von Ehemalige Mitarbeitende am

Das diesjährige HLPF fand vom 10.-19. Juli statt. Bei dem in New York tagenden internationalen Gremium zur Überprüfung der Umsetzung der Agenda 2030 standen dieses Jahr erstmals einige SDGs Fokus. So gab es während der thematischen Reviews Beiträge zu den SDG Armut, Hunger, Gesundheit, Geschlechtergerechtigkeit, Industrialisierung sowie Meere und Ozeane. In den letzten drei Tagen, während der Länderberichte (VNR, sog. Voluntary National Reviews) wurde über den Stand der SDG-Umsetzung in 43 Ländern berichtet. Allein von den Zahlen her konnte das diesjährige HLPF im Vergleich zum letzten Jahr ein gesteigertes Interesse verzeichnen, so berichteten letztes Jahr nur 22 Länder. Auch die Anzahl der registrierten Teilnehmenden war mit knapp 2500 Personen beachtlich.

Trotz der vielfach geäußerten Kritik an der Diskussionskultur während der VNR und den offiziellen Beteiligungsmechanismen für die anwesenden zivilgesellschaftlichen Vertreterinnen und Vertreter (Blogbeitrag von Johannes Grün, der für Brot für die Welt vor Ort war) wurden zahlreiche – leider von den VN nicht als offiziell eingestufte – Beiträge in Form von spotlight reports und Schattenberichten vorgestellt. Diese zeigen oftmals ein realistischeres Bild der Situation in den Ländern und sind ein wichtiges Korrektiv zu den offiziellen Berichten. Da es für die freiwilligen Länderberichte keine Vorgaben gibt, über was berichtet wird, finden kritische Themen oftmals gar keine Erwähnung. Die Schattenberichte beleuchten häufig genau jene Aspekte. Dieser Blog soll eine kurze Übersicht bieten:

Das Netzwerk „Action for Sustainable Development“, dessen Mitglied Brot für die Welt ist, hat auf seiner Homepage Schattenberichte zu insgesamt sechzehn Ländern (Argentinien, Bangladesch, Brasilien, Chile, Tschechien, Indien, Japan Kenia, Luxemburg, Malaysia, Nepal, Niederlande, Nigeria, Thailand, Simbabwe und Togo).

Das Global Policy Forum hat gemeinsam mit Social Watch, der Friedrich-Ebert-Stiftung und vielen anderen einen umfassenden Spotlight Report mit dem Titel „Reclaiming Policies for the Public“ veröffentlicht. Die einzelne Themenartikeln zu den 17 SDGs sind eine interessante und spannende Lektüre.

Die zivilgesellschaftliche Begleitgruppe zur sogenannten „High Level Group“, einer Gruppe von neun Ländern (Schweden, Brasilien, Deutschland, Tansania, Südafrika, Osttimor, Tunesien, Kolumbien und Liberia) hat ein Update zum 2016 bereits veröffentlichten „Champions to be report“ (siehe hier) veröffentlicht. Der Bericht (siehe unten) wirft einen kritischen Blick auf den Stand der Umsetzung der selbsternannten Vorreiter.

Das Positionspapier "Balancing the Pillars" von „together2030“, einem weiteren internationales Netzwerk, enthält neben einer zivilgesellschaftlichen Sichtweise auf das HLPF sieben Ländererfahrungen zu Bangladesch, Brasilien, Kanada, Indien, Südkorea, Togo und dem Vereinigten Königreich. Das Papier ist hier zu finden.

Außerdem gibt es auch in diesem Jahr, auch wenn der nächste deutsche Länderbericht erst 2020 ansteht, wieder einen deutschen Schattenbericht. Der Bericht „Deutschland und die globale Nachhaltigkeitsagenda 2017“ gibt in einzelnen Autorenartikeln eine gute Übersicht über den Stand der SDG-Umsetzung in Deutschland. Herausgeber sind verschiedene Verbände, unter anderem VENRO und das Forum Umwelt und Entwicklung. Der Bericht wird Anfang September veröffentlicht, einen Überblick in Form einer „editors note“ gibt es bereits hier.

Auf Grund der internationalen Natur des HLPF sind die Beiträge alle englischsprachig. Da die Berichte nicht als Schattenberichte von den Vereinten Nationen anerkannt werden, wird weder eine Übersetzung in die sechs VN-Sprachen vorgenommen, noch werden sie auf die offizielle Website der Vereinten Nationen gestellt. Umso wichtiger ist es, diese Publikationen in zivilgesellschaftlichen Netzwerken zu verbreiten!

 

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