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Südsudan: Ein neuer Krieg muss unbedingt verhindert werden

Am Vorabend des fünften Jahrestages der Unabhängigkeit am 9. Juli ist es im Südsudan zu einer neuen Welle der Gewalt gekommen. Seitdem erreichen uns verzweifelte Mails und Anrufe von unseren Partnern aus dem Südsudan: „Unsere Partner befürchten, dass sich der Konflikt zu einem verheerenden Morden zwischen mehreren Volksgruppen ausweitet. Daher muss es gelingen, den drohenden Bürgerkrieg in letzter Minute abzuwenden“, warnt Claudia Warning, Vorstand Internationale Programme von Brot für die Welt.

 

Von Ehemalige Mitarbeitende am

Am Vorabend des fünften Jahrestages der Unabhängigkeit am 9. Juli ist es im Südsudan zu einer neuen Welle der Gewalt gekommen. Seitdem erreichen uns verzweifelte Mails und Anrufe von unseren Partnern aus dem Südsudan: „Unsere Partner befürchten, dass sich der Konflikt zu einem verheerenden Morden zwischen mehreren Volksgruppen ausweitet. Daher muss es gelingen, den drohenden Bürgerkrieg in letzter Minute abzuwenden“, warnt Claudia Warning, Vorstand Internationale Programme von Brot für die Welt. „In dieser angespannten Situation müssen die internationalen Partner, vor allem die Afrikanische Union und IGAD, alles tun, um die Führer des Südsudans dazu zu bringen, ihre Truppen und Milizen zurückzuhalten. Die Menschen brauchen dringend akute, internationale Nothilfe, damit nicht die ohnehin seit einem Jahr anhaltende Hungersnot zu massenhaften Hungertoten führt.“

Neues Friedensabkommen in Gefahr

Erst vor kurzem wurde im Südsudan eine Übergangsregierung des Präsidenten Salwa Kiir mit den Rebellen des ehemaligen und jetzt wieder eingesetzten Vizepräsidenten Riek Machar gebildet. Unter Vermittlung des Zusammenschlusses der Nachbarländer des Südsudan, IGAD, unterzeichneten beide Führer nur nach viel Widerstand und nur aufgrund massiven Druckes ein Friedensabkommen. Damit wurde formal ein im Dezember 2013 aufgeflammter Krieg beendet, der zunehmend entlang ethnischer Linien geführt wurde. Tausende Menschen starben, Hundertausende wurden vertrieben und das Ausmaß der physischen Zerstörungsgewalt und  der Menschenrechtsverletzungen hat selbst langjährige, oft hart gesottene  Beobachterinnen und Beobachter erschaudern lassen. Unermüdlich riefen kirchliche Partner im Südsudan zu Frieden auf, aus eigener leidvoller Erfahrung wohl wissend, wie tief die Traumatisierung aller Beteiligten geht, und wie häufig das Verhalten von diesen immer wieder kehrenden Traumatisierungen bestimmt wird.

Tiefes Misstrauen prägt die Beziehungen zwischen politischen, militärischen und allzu oft auch zivilen Angehörigen der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen. Fast niemand wagte an die friedliche Umsetzung des Abkommens zu glauben. Alle Beteiligten wussten, dass der geringste Anlass zu einem neuen Gewaltausbruch führen konnte - genau, wie es jetzt am Abend des 8. Juli passierte. Kirchenführer reagierten sofort mit einem im Radio verlesenen Aufruf, da aufgrund der Gewalt die Gottesdienste nicht abgehalten werden konnten. Darin wurden sie deutlich: „ Wir verurteilen alle Gewalttaten, ohne Ausnahme. Die Zeit, Waffen zu tragen und zu benutzen, ist zu Ende. Jetzt ist es an der Zeit, endlich eine friedliche Nation aufzubauen“. Momentan schweigen zwar wenigstens in der Hauptstadt die Waffen, und der Waffenstillstand verschafft den Vertriebenen eine kleine Atempause, die für die Versorgung mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Medikamenten genutzt wird. Vieles aber deutet darauf hin, dass auch die Bewaffneten die Atempause nutzen, um sich neu zu versorgen.

Engagement von Jahren innerhalb von Tagen gefährdet

„Wir begleiten die Menschen, die Kirchen und unsere anderen Partner in Solidarität durch  humanitäre Hilfe, die Förderung von Friedens- und Entwicklungsmaßnahmen und durch Fürbitten,“ so Warning. „Wenn aber die neue Tragödie nicht verhindert wird, wird innerhalb von Tagen all das vernichtet, was über die Jahre von den couragierten Partnern von Brot für die Welt vor Ort aufgebaut wurde.“

 

Vorschlag für eine Fürbitte für den Süd-Sudan

Herr, unser Gott, wir beklagen das unermessliche Leid, das im Südsudan kein Ende zu nehmen scheint.

Wir denken an die Trauernden, an alle, die verzweifelt sind und ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft verloren haben.

Du aber hast zugesagt, allen Menschen Hoffnung und Zukunft zu geben.

In Dir nehmen wir Zuflucht und bringen vor Dich alle, mit denen wir im Südsudan verbunden sind.

Du hast uns gesagt: „Die ihr den HERRN liebet, hasset das Arge!“(Losung aus Psalm 97,10 vom 14. Juli 2016)

Deshalb bitten wir dich:

Stärke den Geist der Versöhnung, damit das Blutvergießen ein Ende nimmt und der Zirkel von Gewalt und Gegengewalt  endlich beendet wird.

Hilf uns, nicht müde zu werden, mit den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu Verständigung und Frieden beizutragen.

Gib, dass  im Süd-Sudan die besonnenen und friedensfördernden Kräfte eine Chance behalten und ein Flächenbrand noch verhindert wird.

Stärke alle verantwortliche Akteure in den Vereinten Nationen, in der Afrikanischen Union, in der Allafrikanischen Kirchenkonferenz und im Kirchenrat im Süd-Sudan,

sehr rasch Schritte zu unternehmen, um eine Ausweitung von Übergriffen, Vergeltungsmaßnahmen und  Vandalismus zu verhindern.

Segne die Friedensarbeit der Kirchen im Südsudan und unsere Bemühungen, allen, die in Not geraten und die auf der Flucht sind, beizustehen.

Gib, dass der unbedingte Schutz von humanitären Maßnahmen, von Kirchen, UN Einrichtungen, Krankenhäusern und Schulen von allen Seiten respektiert wird.

„Denn das ist der Wille Gottes, dass Ihr mit guten Taten den unwissenden und törichten Menschen das Maul stopft - als die Freien und nicht als hättet Ihr die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit, sondern als die Knechte Gottes.“(Lehrtext vom 1.Petrus 2,15-16)

Amen

 

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