Nach der von ungarischer Seite beschlossene Abriegelung des Grenzuebergangs Horgos-Roeszke lagern die zumeist aus Syrien, Irak und Afghanistan kommenden Fluechtlinge im Niemandsland. Viele der Fluechtlinge demonstrieren gegen Schliessung der Grenze. Foto: Fluechtlinge lassen sich in ihrem Protest vom Stacheldrahtverhau der urgarischen Grenzanlage nicht abhalten.
Flucht

Flüchtlingen helfen, heißt Fluchtursachen bekämpfen

Mehr als 100 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, viele in ihrem Heimatland. Brot für die Welt unterstützt mit Partnerorganisationen Städte und Gemeinden, die Flüchtlinge aufnehmen, und engagiert sich weltweit für Frieden und Sicherheit. Denn die beste Hilfe ist die Behebung der Fluchtursachen.

Mehr Flüchtlinge als je zuvor

Laut UNO waren noch nie so viele Menschen auf der Flucht wie 2022. Auch in Deutschland haben in den vergangenen Jahren mehr Menschen als sonst Zuflucht gesucht, doch gemessen an den weltweit mehr als 100 Millionen Flüchtlingen kommen nur wenige. Gut die Hälfte der Flüchtlinge  bleiben als Vertriebene im eigenen Land, knapp die Hälfte sucht Schutz im Ausland. Davon fliehen die meisten in Nachbarländer ihrer Heimat. Insgesamt leben ungefähr 85 Prozent der Geflüchteten in Entwicklungsländern, meist unter katastrophalen Bedingungen.

Flüchtlingslager bieten keine Perspektive

Zu den Ländern, die die meisten Flüchtlinge aufnehmen, gehören die Türkei, Pakistan, Uganda und Sudan. Wer der akuten Lebensgefahr entkommen konnte, ist noch lange nicht in Sicherheit. Gerade in Regionen, in denen schon Einheimische ein hartes Leben haben, geht es Flüchtlingen sehr schlecht. Es fehlt an Wasser, Essen, Unterkunft und medizinischer Versorgung, oft herrschen Arbeits- und Niederlassungsverbote. Die Menschen haben einfach keine Perspektive für sich und ihre Familien, weshalb sich zahlreiche Flüchtlinge auf den Weg nach Europa machen, der lebensgefährlich ist.

Fluchtursachen beheben

Entwicklungszusammenarbeit kann dazu beitragen Fluchtursachen zu verringern, indem sie Armut bekämpft, Frieden fördert, die Menschenrechte stärkt und die Lebensbedingungen generell verbessert. Dem steht entgegen, dass die europäische Wirtschafts- und Klimapolitik teilweise sogar Krieg und Armut fördern, auch durch Waffenexporte. Dadurch schaffen Deutschland und die EU ganz direkt neue Fluchtursachen und Migration, anstatt sie zu beheben. Es ist also nicht damit getan, die Menschen in ihren Heimatländern zu unterstützen, sondern die Politiker in Berlin und Brüssel müssen endlich die Augen aufmachen und umdenken.

Was Brot für die Welt tut

Damit Menschen auf der Flucht besser geschützt sind, setzt sich Brot für die Welt zusammen mit Partnerorganisationen für die Durchsetzung menschenrechtlicher Standards und die Wahrung des Völkerrechts ein. Die Auslagerung des Flüchtlingsschutzes an die Türkei oder nordafrikanische Länder lehnen wir ab. Unsere Schwesterorganisation Diakonie Katastrophenhilfe leistet humanitäre Soforthilfe für notleidende Flüchtlinge vor Ort. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass Flüchtlinge menschenwürdig untergebracht, versorgt und medizinisch behandelt werden, dass Kinder in die Schule gehen und Erwachsene anständig bezahlte Arbeit finden.

Damit Menschen gar nicht erst zu einer lebensgefährlichen Flucht gezwungen werden, fördern wir zivile Konfliktbearbeitung und beugen so Gewalt vor. Deutsche Rüstungsexporte in Krisenregionen müssen sofort gestoppt und Nahrungsmittelspekulation verboten werden. Mit Projekten vor Ort, etwa zur Stärkung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft, der Anpassung an den Klimawandel, der Bildung und der Menschenrechte, tragen wir zusammen mit unseren Partnern zur Verbesserung der Lebensbedingungen in Entwicklungsländern bei und leisten somit einen wichtigen Beitrag, um Fluchtursachen zu beheben.

Was Brot für die Welt tut


Was Sie tun können

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um sich mit viel oder wenig Zeit für Flüchtlinge zu engagieren und ihnen die Ankunft in Deutschland zu erleichtern. Diakonische Beratungsstellen für Flüchtlinge und Migranten informieren Sie gerne, wie Sie vor Ort helfen können. Informieren sie sich über die Situation von Flüchtlingen, in ihren Herkunftsländern, im Transit und den Zielländern. Setzen sie sich mit den Ursachen auseinander, die Menschen zu Flüchtlingen machen, und unterstützen Sie eine Politik, die sich für Menschenrechte, Frieden und soziale Gerechtigkeit weltweit einsetzt.

Material zum Mitnehmen

Im Schatten der Zitadelle

Die europäische Kontrolle von Flucht und Migration beginnt nicht erst an den europäischen Außengrenzen, sondern weit vorher. Sie hat damit eine gefährliche exterritoriale Zone zur Eindämmung von Flüchtlingen und Migranten geschaffen.

Beiträge zum Thema

Interview
Szene aus dem Film Green Border

Film Green Border: Europas Jagd auf Flüchtende

09.01.2024 | Andreas Grünewald

Was zählen Menschenleben an der polnisch-belarussischen Grenze? Diese Frage wirft der Film (...)

mehr erfahren
Blog
Der Tunesische Präsident Kais Saied besiegelt den EU-Tunesien Deal mit dem niederländischen Premier Mark Rutte, EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen und der italienischen Ministerpräsidentin Meloni.

Tunesien: Migrationspartnerschaft falsch gemacht

22.09.2023 | Andreas Grünewald

Trotz viel Kritik will die EU-Kommission am EU-Tunesien-Deal festhalten. Der Deal treibt (...)

mehr erfahren
Blog
Sutltanspalast in Agadez

Migrationspartnerschaft auf dem Prüfstand: Niger

17.05.2023 | Andreas Grünewald

In den letzten Jahren hat die EU ihre Anstrengungen intensiviert, Herkunfts- und (...)

mehr erfahren
Blog
Dagmar Pruin

Gruß zum Gründonnerstag

05.04.2023 | Dagmar Pruin

Weltweit sind mehr Menschen als je zuvor auf der Flucht. 103 Millionen fliehen aktuell, (...)

mehr erfahren
Interview
Mit Menschen voll besetzter LKW fährt durch Wüste

Aktuelle Entwicklung der weltweiten Migration

16.12.2022 | Redaktion

In Deutschland verbessert sich aktuell das Ansehen von Migrantinnen und Migranten, doch (...)

mehr erfahren
Kommentar
Passfoto

Wem gebührt die deutsche Staatsbürgerschaft?

29.11.2022 | Andreas Grünewald

Die Ampelkoalition will die Einbürgerung nichtdeutscher Mitbürger*innen erleichtern. Oder (...)

mehr erfahren
Blog
Keynote von Azizou Chehou (Alarmphone Sahara)

Wider den Ausnahmezustand - Konferenzbericht

10.10.2022 | Andreas Grünewald

Am 26.9. veranstaltete Brot für die Welt gemeinsam mit sieben weiteren Organisationen in (...)

mehr erfahren
Blog
Außenansicht auf das Closed Controlled Access Center auf Kos

Kos: Laboratorium der EU-Abschottungspolitik

30.08.2022 | Andreas Grünewald

Ein Schnellausleseverfahren für Asylsuchende an den Außengrenzen will die EU zukünftig in (...)

mehr erfahren
Blog
Graffiti

Gewalt gegen Flüchtende nimmt weltweit zu

19.06.2022 | Andreas Grünewald

100 Millionen Menschen waren 2022 weltweit auf der Flucht – ein neuer trauriger Rekord. (...)

mehr erfahren
Blog
Das Flüchtlingscamp Idomeni im März 2016

Rückschlag im rechtlichen Kampf gegen Pushbacks

06.04.2022 | Andreas Grünewald

Der brutale Massenpushback von 1.500 Personen nach Griechenland 2016 stellt keinen Verstoß (...)

mehr erfahren
Blog
Menschenmenge an Grenze

Ukraine-Krieg: offene Grenzen – offene Fragen

03.03.2022 | Andreas Grünewald

Der Überfall Putins auf die Ukraine treibt Millionen Menschen in die Flucht. Die EU öffnet (...)

mehr erfahren
Interview
Moctar Dan Yaye at the commemorial action at the cementury of Agadez on February 6th 2022.

"The EU must accept migration as a normality"

14.02.2022 | Andreas Grünewald

At the summit between the European Union and the African Union on February 17th/18th, the (...)

mehr erfahren
Interview
Moctar Dan Yaye beim Gedenk-Aktionstag am 6.2.2022 am Friedhof von Agadez

"Die EU muss Migration als Normalität akzeptieren"

11.02.2022 | Andreas Grünewald

Beim Gipfeltreffen von Europäischer und Afrikanischer Union am 17./18.2. möchte die EU (...)

mehr erfahren
Blog
Keine Seltenhei: An den EU-Außrengrenzen wird ein AUßnahmezustand inszeniert.

Festung Europa: im permanenten Ausnahmezustand

02.12.2021 | Andreas Grünewald

Die EU-Kommission schlägt vor, Polen, Lettland und Litauen Sonderinstrumente an die Hand (...)

mehr erfahren
Blog
So geht solidarisch

Stoppt die Kriminalisierung der Flüchtlingshilfe

19.11.2021 | Christine Meissler

Die eingeschlossenen Geflüchteten an der belarussisch-polnischen Grenze und ihr polnischen (...)

mehr erfahren
Kommentar
.

Polen-Belarus: Wer wirklich Solidarität verdient

17.11.2021 | Andreas Grünewald

Die EU-Außenminister, die (zukünftigen) Regierungsparteien, Teile der Opposition im (...)

mehr erfahren
Blog
.

„Die EU untergräbt ihre moralische Autorität“

03.11.2021 | Redaktion

Seit Wochen spitzt sich die Situation an der belarussisch-polnischen Grenze zu. Der (...)

mehr erfahren
Blog
Demonstration, Hamburg, Germany, 2016-05-14 von Rasande Tyskar lizenziert unter CC BY-NC 2.0

Pushbacks: neue Normalität an den EU-Außengrenzen?

21.10.2021 | Andreas Grünewald

Litauen möchte beim heutigen EU-Gipfel Pushbacks legalisieren lassen. (...)

mehr erfahren
Interview
.

„Die Lageberichte werden seit langem beschönigt“

19.08.2021 | Kai Schächtele

Silke Pfeiffer leitet bei Brot für die Welt das Referat Menschenrechte und Frieden und (...)

mehr erfahren
Blog
Menschliche Tragödien an europäischen Grenzen sind inzwischen die Regel, nicht mehr die Ausnahme.

Push-Back der Menschlichkeit nicht länger dulden

09.02.2021 | Ilonka Boltze

Immer wieder versuchen Menschen über die Balkanroute nach Mitteleuropa zu gelangen und (...)

mehr erfahren
Blog
Geflüchtete fliehen vor den Flammen in Moria.

Moria in Flammen. Eine Katastrophe mit Ansage.

09.09.2020 | Nils Utermöhlen

In der vergangenen Nacht brachen mehrere Feuer in dem völlig überfüllten Flüchtlingslager (...)

mehr erfahren
Blog
Eingang des Transitzentrum der IOM in Agadez

Menschenrechtsverletzungen bei Rückkehrprogrammen

09.07.2020 | Katherine Braun

Gemeinsam mit medico international veröffentlichen wir heute die von der Autorin Jill (...)

mehr erfahren
Blog
Uhr im Quakerhaus Brüssel

Gemeinsam. Europa stark und friedensfähig machen!

30.06.2020 | Martina Fischer

Am 1. Juli übernimmt die Bundesregierung den Vorsitz im Rat der Europäischen Union. Die (...)

mehr erfahren
Blog
Vor dem "Foya Borma Hospital" in Foya kontrolliert der Krankenhaus-Mitarbeiter mit einem Infrarot-Thermometern die Temperatur der ambulanten Patienten.

Corona unterscheidet nicht nach Nationalitäten

24.04.2020 | Katherine Braun

Die Bekämpfung von Covid-19 darf nicht zur Aushöhlung elementarer Grund- und (...)

mehr erfahren
Blog
Griechenland, Chios. Das Bild zeigt eine Familie aus Syrien im Jahr 2015.

Bekämpft Corona, nicht Migrant*innen!

24.04.2020 | Katherine Braun

Mit der Begründung, eine weitere Ausbreitung des Corona Virus zu verhindern, schotten (...)

mehr erfahren
Blog
„Hotspot Camp Vial“-  Reception & Identification Center, Chios

"Evakuierungen sind die einzige Möglichkeit"

07.04.2020 | Sabine Schwirner

Partner des Brot für die Welt Programms Kirchen helfen Kirchen fordern Solidarität mit (...)

mehr erfahren
Blog
Schwimmwesten den Küsten Europas

EU-Politik: Abschottung im Zuge der Pandemie

06.04.2020 | Martina Fischer

Die EU-Mitgliedstaaten reagieren auf die Pandemie mit Grenzschließungen im Schengen-Raum (...)

mehr erfahren
Blog
Robert Nestler

"Die Lager müssen schnell aufgelöst werden"

24.03.2020 | Nils Utermöhlen

Seit 2017 setzt sich die Organisation Equal Rights Beyond Borders mit Büros in Athen, (...)

mehr erfahren
Blog
Blick aufs Mittelmeer Richtung Türkei

Warum Seenotrettung wichtig ist

17.02.2020 | Cornelia Füllkrug-Weitzel

Das breite gesellschaftliche Bündnis „united4rescue“ wird ein Schiff zur Rettung von (...)

mehr erfahren
Blog
Hände greifen an einen Stacheldrahtzaun

EGMR-Urteil erschwert Zugang zu Asyl

14.02.2020 | Nils Utermöhlen

Die Große Kammer des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) hat gestern in (...)

mehr erfahren
Blog

"Die Menschenrechte aller Migrant*innen schützen"

24.01.2020 | Katherine Braun

Am Freitag endete der 12. GFMD in Quito. Auf dem Konsultationsprozess diskutierten (...)

mehr erfahren
Blog

Vorläufiger Verteilungsmechanismus für Geflüchtete

23.09.2019 | Katherine Braun

Auf Malta haben sich Deutschland, Frankreich, Italien und Malta auf einen vorübergehenden (...)

mehr erfahren
Blog

Appell der Kirchen zur EU Flüchtlingspolitik

17.07.2019 | Katherine Braun

Evangelische Kirchen Europas fordern: Seenotretter*innen dürfen nicht kriminalisiert (...)

mehr erfahren
Blog

Weltflüchtlingstag - Gemeinsam für sichere Häfen

20.06.2019 | Katherine Braun

Derzeit befinden sich so viele Menschen wie noch nie auf der Flucht. Doch das Verständnis (...)

mehr erfahren
Blog

Die zivile Seenotrettung wird immer schwieriger!

16.05.2019 | Katherine Braun

Mitte Mai rettete Sea-Watch e.V. 64 in Seenot geratene Menschen vor dem Ertrinken. Im (...)

mehr erfahren
Blog

EU beschließt Mandatserweiterung für Frontex

25.04.2019 | Katherine Braun

Kurz vor den Europawahlen hat das Europäische Parlament einer Mandatserweiterung der (...)

mehr erfahren
Blog

„Es gibt genug fruchtbares Land."

05.02.2019 | Online-Redaktion

In Äthiopien unterstützt Brot für die Welt die Menschen beim Anbau von Mais und Gemüse. (...)

mehr erfahren

Jetzt spenden Unterstützen Sie uns

Lachender Junge

Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.

50 € (Spendenbeispiel) Mit 50 € kann z.B. eine Permakultur-Schulung in Malawi finanziert werden. So lernen Familien, wie sie dank Permakultur auch in den Dürre-Perioden frisches Obst und Gemüse ernten können.

100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € können z.B. 50 Spaten für das Anlegen von Gemüsegärten in Burkina Faso gekauft werden. Dort wird vermehrt auf dürreresistentes Saatgut gesetzt, um trotz Klimawandel genug zum Überleben zu haben.

148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann z.B. ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen in Bangladesch gekauft werden. Dort versalzen immer mehr Wirbelstürme die Böden und das Grundwasser, Trinkwasser ist Mangelware.

Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.

50 € (Spendenbeispiel) Mit 50 € kann z.B. eine Permakultur-Schulung in Malawi finanziert werden. So lernen Familien, wie sie dank Permakultur auch in den Dürre-Perioden frisches Obst und Gemüse ernten können.

100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € können z.B. 50 Spaten für das Anlegen von Gemüsegärten in Burkina Faso gekauft werden. Dort wird vermehrt auf dürreresistentes Saatgut gesetzt, um trotz Klimawandel genug zum Überleben zu haben.

148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann z.B. ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen in Bangladesch gekauft werden. Dort versalzen immer mehr Wirbelstürme die Böden und das Grundwasser, Trinkwasser ist Mangelware.

Bitte eine gültige Eingabe machen

Als Fördermitglied spenden Sie regelmäßig (z.B monatlich)