Kind sammelt Rohstoffe
Rohstoffe

Das Unrecht beginnt mit der Ausbeutung

Rohstoffe stehen am beginn der Wertschöpfungsketten und sind Grundlage des weltweiten Wohlstands. Doch vom Rohstoffreichtum in den Ländern des Globalen Südens profitieren nur wenige, viele leiden unter den unhaltbaren Zuständen bei Abbau und Verarbeitung.

Unrecht im Smartphone

Die Lebensgeschichten, die in einem Smartphone stecken, sieht man ihm nicht an. Es braucht Rohstoffe wie Kupfer, Gold oder Tantal, das aus Coltan gewonnen wird. In den Coltan-Minen des Kongo müssen Kinder arbeiten, die Goldminen in Brasilien vergiften Flüsse und Menschen mit Arsen, für Kupferminen in Peru werden ganze Dorfgemeinschaften zwangsumgesiedelt. Aus den Rohstoffen werden dann Leiterplatten, SIM-Karten und Kondensatoren hergestellt, meist in China, von unterbezahlten Arbeiterinnen und Arbeitern, die bis zu 180 Überstunden im Monat machen müssen, keine Schutzkleidung bekommen und bei Fehlern mit Lohnabzug bestraft werden. Die Wertschöpfung geschieht oft auf Kosten der Ärmsten und Schwächsten.

„Das Land wird geplündert, die Umwelt geschädigt, aber für Bildung gibt es kein Geld.“

Bobby Peek

NGO groundWork, Südafrika

Konfliktrohstoffe finanzieren Kriege

Das Unrecht beginnt meist schon mit der Ausbeutung der Rohstoffe. Eindeutig ist das in Bürgerkriegsländern, wenn bewaffnete Gruppen am Verkauf verdienen. Sogenannte Konfliktrohstoffe kommen beispielsweise aus der Demokratischen Republik Kongo. Mit dem Kauf von Gold, Zinn oder Coltan aus solchen Gebieten finanzieren Unternehmen und deren Kunden ziemlich direkt Warlords und Kriege. In anderen Ländern werden oft Arbeitsrechte, Umweltschutz und Menschenrechte missachtet. Verbindliche und sanktionsfähige Vorschriften für international agierende Unternehmen fehlen meist.

Faire Rohstoffe statt Ausbeutung

Deutschland muss endlich die internationalen Regeln zum Schutz von Menschenrechten und Umwelt in nationales Recht umsetzen, damit deutsche Unternehmen Verantwortung übernehmen. Frankreich ist mit gutem Beispiel vorangegangen und hat ein Gesetz verabschiedet, welches große französische Firmen verpflichtet, menschenrechtliche Risiken zu identifizieren und abzuwenden. Ein Teil-Erfolg war auch die 2016 verabschiedete EU-Richtlinie zu Konfliktrohstoffen. Dank langjährigem Engagement der Zivilgesellschaft hat Brüssel zwar verbindliche Regeln für die Gewinnung von Rohstoffen aufgestellt, aber nicht für die gesamte Wertschöpfungskette. Daher können sich die Hersteller von Smartphones und Autos, die verarbeitete Teile importieren, immer noch aus der Verantwortung stehlen.

Was Brot für die Welt tut

Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen engagieren wir uns in Deutschland, Europa und weltweit für eine ökologische und soziale Wertschöpfungskette. Wir treten für bessere Arbeitsbedingungen der Menschen ein, die Rohstoffe abbauen und Waren produzieren. Zur Verbesserung der Situation in den Betrieben fördern wir lokale Nichtregierungsorganisationen und soziale Bewegungen. Wir organisieren juristischen Beistand, Lobbyarbeit und Kampagnen, um Einfluss auf Unternehmen und Politik zu nehmen, damit Ausbeutung, Umweltzerstörung und Landraub ein Ende haben.

Was Sie tun können

Als Verbraucher können Sie darauf achten, verstärkt Produkte mit einem Siegel für fairen Handel und ökologische Herstellung zu kaufen. Die gibt es zunehmend auch im konventionellen Einzelhandel und online. Außerdem können Sie fragen, was ein Händler über die Herkunft der Rohstoffe in seinen Produkten weiß und ob er sicherstellen kann, dass sie verantwortungsvoll produziert wurden. Fordern Sie die Bundesregierung über unsere Petition auf, für faire Bedingungen beim Rohstoff-Abbau zu sorgen und damit in der ganzen Lieferkette deutscher Unternehmen. Nicht zuletzt hilft Ihre Unterstützung von Nichtregierungsorganisationen auf der ganzen Welt, die sich für Veränderungen der politischen Rahmenbedingungen und für verantwortungsvolles Wirtschaften einsetzen.

Material zum Mitnehmen

Platin aus Südafrika

Beim Rohstoff-Abbau kommt es immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen und gewaltsamen Konflikten, wofür auch die weiterverarbeitende Industrie Verantwortung trägt. In Deutschland betrifft das vor allem die Auto-Hersteller, wie das Beispiel Platin zeigt.

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