Im argentinischen Chaco, einem der artenreichsten Lebensräume der Erde, machen skrupellose Vertreter des Agrobusiness den indigenen Völkern ihr Land streitig. Mit schweren Maschinen und gezielt gelegten Bränden wird der Wald gerodet und Platz für Monokulturen wie Soja, Zuckerrohr und die ölhaltige Färberdistel geschaffen, die als Exportgüter vor allem nach China, aber auch nach Europa gelangen. Trotz eines seit 2008 bestehenden Verbotes wird weiterhin abgeholzt. Die verwertbaren Stämme werden verkauft, der Rest mit Bulldozern brandgerodet. Foto zeigt: Luftaufnahme aus einer Cessna: Einsamer groÃüer Baum in der Mitte eines Feldes. Projektpartner: ASOCIANA, Acompanamiento Social de la Iglesia Anglicana del Argentina
Sozial-ökologische Transformation

Die Grenzen des Wachstums sind erreicht

Die Belastbarkeit der Erde hat Grenzen, und die reichen Länder haben einige davon bereits überschritten. Eine sozial-ökologische Transformation kann helfen, das Öko-System Erde zu schützen und mehr globale Gerechtigkeit zu erreichen.

Ungehemmter Verbrauch statt Nachhaltigkeit

Die natürlichen Lebensgrundlagen sind endlich, aber vor allem die Länder im Globalen Norden leben über ihre Verhältnisse. Deutsche verbrauchen drei Mal mehr Ressourcen, als die Erde jedem einzelnen Menschen bietet, US-Amerikaner sogar fünf Mal mehr. Diese enorme Verschwendung hält seit mehr als zwanzig Jahren ungebrochen an, obwohl die Gesellschaft seit den 1990er Jahren über nachhaltige Lebensweisen diskutiert.

Die Grenzen des Wachstums

Die Umsetzung scheiterte bisher an den Beharrungskräften des über 250 Jahre gewachsenen Wirtschaftssystems mit seinen Leitbildern, gesetzlichen Regelungen und Bequemlichkeiten. Es ist darauf ausgelegt Rohstoffe zu verbrauchen, sei es zur Energiegewinnung, zur Warenproduktion oder im Verkehr. Die Maßgabe vom Wirtschaftswachstum als übergeordnetes Politikziel wurde nie wirklich in Frage gestellt, mit katastrophalen Folgen. Doch Umweltzerstörung und Klimawandel wirken sich besonders auf den Globalen Süden aus und treffen damit die Menschen am meisten, die am wenigsten dazu beigetragen haben. Auch deshalb müssen die Verursacher schleunigst gegensteuern.

Die sozial-ökologische Transformation

Vor uns liegt also die Herausforderung, das gesamte Wirtschaftssystem umzubauen und die sozial-ökologische Transformation auf den Weg zu bringen. Es geht darum, die politischen und gesellschaftlichen Weichen so zu stellen, dass wir wieder innerhalb unserer planetarischen Grenzen wirtschaften. Wir müssen endlich weniger verbrauchen, die Energieversorgung auf 100 Prozent erneuerbare Energie umstellen, die Produktion vom Ressourcen-Verbrauch entkoppeln und den Wohlstand zum Beispiel an sozialer Gerechtigkeit und dem Zustand der Umwelt messen statt allein am Wirtschaftswachstum.

Grundlage für die sozial-ökologische Transformation ist eine gerechtere Verteilung des globalen Wohlstands, denn es wird kurzzeitig auch Transformationsverlierer geben, wenn zum Beispiel die letzten Kohlegruben schließen. Die Bürgerinnen und Bürger, wirtschaftliche und gesellschaftliche Akteure müssen außerdem an einem solchen Umbauprozess beteiligt werden, denn so tiefgreifende Reformen kann man nicht von oben herab anordnen. Den Rahmen für die globale Transformation bilden die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs), die 2015 von allen Staaten dieser Erde gemeinsam beschlossen wurden.

Was Brot für die Welt tut

Wir setzen uns dafür ein, die SDGs in Deutschland und auf globaler Ebene zügig und umfassend umzusetzen, etwa durch eine Verbesserung der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Wir stoßen gesellschaftliche Debatten an, die sich mit alternativen Wirtschaftsmodellen wie dem Thema Post-Wachstum beschäftigen. Mit Studien und Konferenzen machen wir die Notwendigkeit der sozial-ökologischen Transformation bewusst und nehmen Einfluss auf politische Prozesse. Bei der Zusammenarbeit mit unseren Partnern im Süden legen wir unseren Schwerpunkt auf nachhaltiges und zukunftsfähiges Wachstum, das auf Gerechtigkeit achtet und ein Leben in Würde für alle ermöglicht.

Was Sie tun können

Gestalten Sie Ihr Leben nachhaltiger. Stellen Sie zuhause auf erneuerbare Energien um, konsumieren sie bewusster und teilen Sie mehr mit Nachbarn und Freundinnen. Sie können auch das Auto öfter mal stehen lassen oder ganz auf Fahrrad und öffentlichen Nahverkehr setzen. Überprüfen Sie Ihren persönlichen Ressourcen-Verbrauch. Klar ist aber auch, dass das persönliche Verhalten nur ein Teil des Ganzen ist und für einen umfassenden Strukturwandel die Politik mitmachen muss. Machen Sie also Druck auf die Politikerinnen und Politiker für 100 Prozent erneuerbare Energie, eine nachhaltige Landwirtschaft und eine schnelle Verkehrswende – in Gesprächen mit Ihren Wahlkreisabgeordneten, in Briefen, durch die Unterstützung von Kampagnen oder öffentlichen Aktionen.

Material zum Mitnehmen

Für eine zukunftsfähige Wirtschaft

Das aktuelle Wirtschaftssystem beruht auf Ausbeutung und zerstört unseren Planeten. Die Wirtschaftsweise der Zukunft muss sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren, nicht am Profitstreben der Konzerne. Eine Streitschrift.

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