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Wahltag in Kenia: Das Beste hoffen, mit dem Schlimmsten rechnen

Am besten das Haus nicht verlassen, Vorräte für mehrere Tage anlegen, das Auto volltanken oder sich gleich in eine mutmaßlich ruhigere Region zurückziehen – das sind einige der Ratschläge, die es für die Tage rund um die Wahlen in Kenia gibt. Diplomaten fordern ihre Landsleute zu erhöhter Aufmerksamkeit auf. Es sei nicht ausgeschlossen, dass es rund um die Wahlen zu Spannungen und zu Unruhen kommen kann, schreibt etwa die deutsche Botschaft zur Sicherheitslage. Die Läden sind am Wahltag ohnehin zu, weil Feiertag ist, und viele Geschäftsleute sind darauf vorbereitet, auch länger geschlossen zu haben.

 

Von Ehemalige Mitarbeitende am

Am besten das Haus nicht verlassen, Vorräte für mehrere Tage anlegen, das Auto volltanken oder sich gleich in eine mutmaßlich ruhigere Region zurückziehen – das sind einige der Ratschläge, die es für die Tage rund um die Wahlen in Kenia gibt. Diplomaten fordern ihre Landsleute zu erhöhter Aufmerksamkeit auf. Es sei nicht ausgeschlossen, dass es rund um die Wahlen zu Spannungen und zu Unruhen kommen kann, schreibt etwa die deutsche Botschaft zur Sicherheitslage. Die Läden sind am Wahltag ohnehin zu, weil Feiertag ist, und viele Geschäftsleute sind darauf vorbereitet, auch länger geschlossen zu haben.

In der vierten Etage des mehrgeschossigen Bürohauses in Nairobi, in der Nähe des Elendsviertels Kibera, bleiben am Wahltag die Lichter allerdings an: Das Krisenteam der Diakonie Katastrophenhilfe analysiert Nachrichten aus dem gesamten Land und trägt sie zusammen. Die Schwesterorganisation von Brot für die Welt ist vorbereitet: Falls es erneut zu Gewalt kommt, kann das Team schnell reagieren. Nach den Wahl-Unruhen vor fünf Jahren flohen Hunderttausende Kenianer– sie wurden zu Flüchtlingen im eigenen Land. Noch immer leben etwa 100.000 Menschen in Camps. Sollte es trotz aller Friedensappelle wieder so weit kommen, stehen in Nakuru, der viergrößten Stadt Kenias, zwei Container mit Hilfsgütern bereit, berichtet Marino Jansen, Leiter des Büros Nairobi der Diakonie Katastrophenhilfe.

Die Stadt, rund 160 Kilometer nordwestlich von Nairobi in der Provinz Rift Valley gelegen, war nach den Wahlen 2007/2008 ein „Hot Spot“. Es kam zu Gewalttaten. In diesem Jahr gilt die Stadt als einer von 29 möglichen Krisenherden Kenias. Dort könnte es erneut zu politisch angefachten ethnischen Ausschreitungen kommen.

In den beiden Containern der Diakonie Katastrophenhilfe steht bereit, was Flüchtlinge im Notfall als erstes brauchen: Plastikplanen – für ein provisorisches Dach über dem Kopf. Eimer – zur Versorgung mit Wasser. Tabletten – um Trinkwasser aufzubereiten. Marino Jansen verdeutlicht: „Das ist natürlich nicht genug. Aber damit ist Hilfe in den ersten Tagen möglich.“ Die Ausstattung im Wert von 50.000 Euro reicht für 3200 Familien, die in Kenia deutlich größer sind als etwa in Deutschland. Tausenden Menschen könnte somit schnell geholfen werden.

Der Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe erklärt: „Sobald wir erfahren, dass es Flüchtlinge gibt und sie versorgt werden müssen, geben wir das Signal, die Container zu öffnen und die Hilfsgüter zu verteilen.“ Dabei spiele der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle – die Verteilung klappt nur dann, wenn das Hilfsteam noch Zugang zu dem Krisenherd hat und dort sicher arbeiten kann.

Um den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen, sind Informationen sehr wichtig. Am Wahltag und danach, wenn das ganze Land mit größter Spannung die Ergebnisse erwartet, laufen die Neuigkeiten auf unterschiedlichen Kanälen bei der Diakonie Katastrophenhilfe ein. Das Team hört Radio – von kleinen Sendern mit Programmen in den Regionalsprachen bis hin zum BBC World Service, der in Nairobi auf UKW sendet. Die Mitarbeiter des Teams kommen aus verschiedenen Regionen und können die verschiedenen Sprachen verstehen. Websites und Fernsehstationen liefern weitere Informationen. Auch die Kollegen, die selbst im Land unterwegs sind, geben Neuigkeiten an die Zentrale weiter, ebenso wie Partnerorganisationen, etwa die Anglikanische Kirche von Kenia, oder das weltweite Netz von kirchlichen Hilfsorganisationen, ACT Alliance. Marino Jansen fasst es so zusammen: „Wir sind ziemlich gut vernetzt, auch mit anderen Organisationen wie dem ,Kenia-Forum‘ oder dem Planungsstab der Vereinten Nationen.“

Es geht auch um die Sicherheit der Mitarbeiter, die in Nairobi wohnen. Büroleiter Jansen ist ein erfahrener Katastrophenhelfer; er berichtet aus Erfahrung: „Natürlich haben wir zunächst einmal ein Mandat zur Hilfe für Menschen, die in Not sind. Aber wenn sich die Krise in dem Land ereignet, in dem man arbeitet, geht es natürlich auch um die Sicherheit des eigenen Teams.“ Der Schutz der Mitarbeiter habe oberste Priorität. Denn ohne sein funktionierendes Team von Fachleuten sei erst gar keine Hilfe möglich.

Es gehört zur professionellen Arbeit der Katastrophenhelfer, mit dem Schlimmsten zu rechnen. Doch in Gesprächen ist auch die Hoffnung herauszuhören: Alle wünschen sich einen friedlichen Wahlprozess. Mehr Sicherheit und politische Stabilität in Kenia wären ein großer Pluspunkt für die gesamte Region.

 

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